„Das Ostend war immer die Schmuddelecke der Stadt“ (Gruß ans Bahnhofsviertel, just sayin‘), sagt eben noch der ZDF-Reporter und im nächsten Moment behauptet Architekt und Stadtplaner Albert Speer „Der hatte kein Image“ und ergänzt: „Das war im armen Osten.“ Also doch ein Image, arm eben, oder wie? Oder zählt das nicht als Image? Ist Image neuerdings nur noch wenn Alles-glänzt-so-schön-neu angesagt ist, oder wie habe ich das zu verstehen?
Aber gut, eigentlich auch nicht wirklich von Bedeutung, der dreiminütige ZDF-Beitrag „Frankfurts neuer Osten“ vom 08.08.2014 scheint sowieso eher ein verkappter Werbefilm für den „Standort Ostend“ zu sein, der es irgendwie in das öffentlich-rechtliche Fernsehprogramm geschafft hat, Motto: So kommet in Scharen, es gibt noch Aufwertungspotential. [Und macht Euch keinen Kopf um die hippen und szenespezifischen Projekte, die sind in solch Phasen üblich und somit quasi Part of the game, der Markt wird bei Zeiten aber auch das noch regeln, jetzt sind sie nützlich, xoxo.]
Nach Frau Lenke im Westend, Frau Hegmann in Sachsenhausen und Herrn Wolf im Nordend verleiht Frau Eggert dem Ostend das Gesicht eines Frankfurter Gentrifizierungsopfers.
Also bei der Anzahl der Stadtteile könnte man vielleicht mal langsam über ein „Frankfurter Gentrifizierungs-Quartett“ nachdenken, zum Beispiel mit Kategorien wie „Lebte wie viele Jahre vor Ort“, „Miete von heute auf morgen um wieviel Prozent angehoben?“ oder „Angebotene Summe des neuen Eigentümers um das angestammte Habitat zügig zu verlassen“.
P.S.: Wo sind eigentlich die ganzen Filmchen und Personality-Pressestories zu den weggentrifizierten Mustafas und Co.? Hauptsache der Döner/Falafel-Laden um’s Eck ist noch da, hm?
*= Alternativer Link zu dem der ZDF-Mediathek: http://www.verpasst.de/sendung/182653/Zdf_Heute_Journal.html
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