An der 18 Meter hohen Außenwand des Gebäudes in der Kurt-Schumacher-Straße 41 erinnert neuerdings ein Wandbild mit einem abstrahierten Stadtgrundriss von 1861 an die Judengasse. Sie wurde später in Börnestraße umbenannt, ebenso der Judenmarkt am südlichen Ende der Gasse in Börneplatz, wo an die im Nationalsozialismus vernichtete Jüdische Gemeinde Frankfurts erinnert wird. Mit diesem neuen Wandbild wird visuell und inhaltlich auch die Beziehung zum Museum Judengasse hergestellt, das sich nur wenige Meter davon entfernt befindet.
Oberhalb der Darstellung der Judengasse im Stadtgrundriss von 1861 steht ein Zitat von Carl Ludwig Börne (eigentlich Juda Löb Baruch): „Die Geschichte ist die Biografie der Menschheit“. Carl Ludwig Börne wurde 1786 im jüdischen Ghetto von Frankfurt am Main geboren. Er war Journalist, Literatur- und Theaterkritiker und gilt als Wegbereiter der literarischen Kritik in Deutschland.
An der Kurt-Schumacher-Straße 41 befand sich früher die große Hauptsynagoge der Israelitischen Gemeinde, die seit der Neubebauung der Kurt-Schumacher-Straße und den Bürogebäuden der 1960er Jahre in Vergessenheit geraten ist. Die 1860 eingeweihte Hauptsynagoge gehörte zusammen mit den 1882 und 1907 eingeweihten Synagogen am Börneplatz und an der Friedberger Anlage zu den drei größten Synagogen in der Innenstadt. Einzig eine Gedenktafel der amerikanischen Militärregierung von 1946 auf der Rückseite des Hauses erinnerte bisher an das jüdische Gotteshaus in der ehemaligen Judengasse.
Ebenfalls Teil der neuen Gestaltung an der Ecke Kurt-Schumacher-Straße/An der Staufenmauer sind Bildtafeln im Durchgangsbereich der beiden Straßen, die von der Geschichte des Ortes erzählen. Für weitergehende Informationen leitet ein dort angebrachter QR-Code auf eine entsprechende Internetseite auf der Homepage des Stadtplanungsamtes.