Nachdem vor einigen Monaten das ehemalige Audi-Zentrum Frankfurt-Ost dem Erdboden gleichgemacht wurde, entstand rund um das Gelände, das an die Hall of Fame grenzt, ein Bau-/Sichtschutzzaun. Wenig überraschend, wurden auch die neuen Flächen von den Kreativen vor Ort schnell in Beschlag genommen. Auch wenn sich der Untergrund des neuen Bauzauns nicht als optimal für derlei Malereien erwies, wurde weiterhin darauf geübt, geschrieben und gemalt.
Neuerdings wird darauf geworben. Um genau zu sein, präsentiert sich der künftige Mieter. Im Vergleich zu dem in solchen Fällen nicht selten anzutreffenden Marketing-Bullshit-Sprech, ist das hier mit einem kurzen Slogan auf drei Bannern relativ einfach gehalten. Gut anzukommen, scheint das aber dennoch nicht.
Dass man bei Bauvorhaben in Städten heutzutage auch anders vorgehen kann, war vor gar nicht allzu langer Zeit in Nähe des Frankfurter Hauptbahnhofs zu sehen, wo der gesamte Bauzaun zweimal mit Graffiti-Aktionen bespielt wurde oder auch einige Jahre zuvor, während der Entstehung des EZB-Neubaus im Osten Frankfurts. In diesem Fall ist die Ausgangslage zwar eine andere, aber mit Werbung an einem Areal aufzutreten, das mit einer Kunstform bespielt wird, die sehr wenig Freiflächen zur Verfügung gestellt bekommt und wo die Dominanz von Werbung im Stadtbild nicht unbedingt gutgeheißen wird, ist wohl eher suboptimal.