Im Mai 2017 kam der nach einem Zitat von Heinrich Heine benannte Dokumentarfilm „Denk ich an Deutschland in der Nacht“ in die Kinos. Der Film des 1965 in Wiesbaden geborenen und heute in Berlin lebenden französischen Regisseurs Romuald Karmakars begleitet fünf Protagonist*innen der elektronischen Musik, die sowohl als DJs als auch als Produzent*innen tätig sind: Ata, David Moufang/Move D, Ricardo Villalobos, Roman Flügel und die mir bis dato nicht bekannte Sonja Moonear. Es sind überwiegend ihre Stimmen, welche die Zuschauer*innen zu hören bekommen. Es gibt keine klassische Offstimme oder anderweitigen Informationen, sogar die Namen werden nicht eingeblendet. Das ist ungewöhnlich für solche Formate, soll in diesem Fall aber vermutlich noch mehr den Fokus auf das gesprochene Wort lenken.
Regisseur Romuald Karmakar beschäftigt sich schon länger mit der Techno-/Club-Kultur und ihre Entwicklungen. 2003 ging es mit „196 bpm“ um die Love Parade 2002 in Berlin, 2005 mit „Between the Devil and the Wild Blue Sea“ um diverse Liveauftritte von Bands aus der internationalen Elektroszene und 2009 mit „Villalobos“ um den gleichnamigen DJ und Produzenten, der, wie bereits eingangs erwähnt, auch in „Denk ich an Deutschland in der Nacht“ wieder mit von der Partie ist. „Denk ich an Deutschland in der Nacht“ wurde ausgezeichnet als „Best Music Documentary, Dock of the Bay 2018, Festival de Cine Documental Musical de Donostia/San Sebastián“ und mit dem „Preis der deutschen Filmkritik 2017, Beste Musik“.
Kurz vor Weihnachten 2024 ist im YouTube-Kanal von Reel Vision Movies der komplette Dokumentarfilm veröffentlicht worden. Das ist insofern interessant, da er, abgesehen von kostenlosen Testzeiträumen, zur Zeit sonst nur kostenpflichtig gestreamt werden kann.
Denk ich an Deutschland in der Nacht | German Full Movie | Documentary