Die seit Jahren nervenden „Brudi“- und „069“-Begriffe sind in der neuesten Ausgabe der Foto-Reihe Stadtbilder Frankfurt vertreten – diesmal jedoch in zwei Varianten, die mir in dieser Form bisher unbekannt waren. Zum einen gibt es ein XXL-Banner mit der Zeile „Nix mit Hollywood, Frankfurt Brudi“ aus dem Song „Frankfurt, Brudi“ von den Rappern Hanybal (FFM) und Haftbefehl (OF), das an einem Geschäftshaus auf der Zeil hängt, wo demnächst ein neuer Snipes-Store eröffnen wird. Der Vormieter dieser mehrstöckigen Verkaufsfläche in bester Lage der Frankfurter Innenstadt war der Herrenausstatter Eckerle, der – wie kürzlich auch Wormland an der Hauptwache – seine Filiale geschlossen hat. Zum anderen eine clevere Idee: Das Kfz-Kennzeichen „F-O 69“, das sich beim schnellen Lesen genauso wie „F-069“ liest und sicher auch so gedacht war, und nicht etwa für Otto, geboren 1969, steht.
Daneben gibt es zwei Fotos, die zeigen, was Frankfurt in diesen Zeiten, neben den zahlreichen Geschäftsschließungen, ausmacht: Baustellen. Genauer gesagt, Abbrucharbeiten. Dreck und Lärm als Vorboten von Veränderungen und Verdrängungen. Eines der Fotos zeigt einen Bereich entlang der Konrad-Adenauer-Straße, wo das Gerichtsviertel umgebaut wird, um mehr Platz für die Justiz zu schaffen, und das andere stammt aus dem Gallus, wo unweit der S-Bahn-Station Galluswarte das ehemalige FAZ-Areal/Zeitungsviertel dem Erdboden gleichgemacht wurde, um an selber Stelle künftig überwiegend zahlungskräftige Bewohner*innen anzusiedeln. Die obligatorischen Büroflächen sowie Einzelhandel und Gastronomie sind dort ebenfalls vorgesehen.
Außerdem war ich mal wieder in Bockenheim unterwegs und habe in der U-Bahn-Station Kirchplatz Gefallen gefunden an dem dynamischen Eindruck der (nahezu) parallel verlaufenden Diagonalen von Deckenplatten, Deckenleuchten, Treppen- und Rolltreppenhandlauf sowie an dem Wandbild in der B-Ebene, auf dem Alt-Bockenheim dargestellt ist.