„Vorgestellt werden abseitige, skurrile und spannende Un-Orte, die so in keinem Reiseführer zu finden sind.“ Das mag stimmen, einen Reiseführer mit derlei Inhalt dürfte es in der Tat nicht geben. Dafür aber drei Bücher, die genau diese Un-Orte zum Thema haben. Oder anders formuliert: Völlig schnuppe, wie das Baby gennannt wird: Für den dargebotenen Inhalt der Veranstaltung hätte es nicht diese Veranstaltung gebraucht, sondern einfach nur eines der Bücher, von mir aus auch alle drei.
Die Rede ist vom STADTplus-Event am Mittwoch, den 5. März 2014, im DAM, dem Deutschen Architektur Museum in Frankfurt. Eröffnet wurde die diesjährige Staffel von STADTplus mit dem Event „Wo Frankfurt zum Unort wird“. Durch den Abend führte „Christian Setzepfandt, Stadtführer und Autor“. Um genau zu sein, einer der beiden Autoren der Bücher 101 Unorte in Frankfurt, 102 neue Unorte in Frankfurt und 103 Unorte in Frankfurt, allesamt erscheinen im Societäts Verlag.
Wer, wie ich, sehr kurzfristig von der Veranstaltung erfuhr und sich allein durch Formulierungen wie „…unmögliche Unterführungen, unbeliebte Nebenstraßen, unbekannte Fachwerkhäuser, unmoralische, untadelige, unterschätzte Un-Orte – die einen zweiten und dritten Blick mehr als wert sind“ locken ließ, fand sich in einer Art Bucherpräsenation wieder, die so auch in jedem x-beliebigen Buchladen hätte stattfinden können- nur ohne 11€ Eintritt. Dann natürlich auch ohne die Möglichkeit, nach diesem STADTplus-Thema, mal im Museum eine Runde drehen zu können. Sicher nicht uninteressant, würden die aktuellen Ausstellungen wenigstens thematisch dazu passen. Ich jedenfalls kann z.B. auch nicht in die Kunsthalle Schirn gehen und mir an ein und den selben Tag zwei völlig unterschiedliche Ausstellungen anschauen, sondern immer nur eine.
Vorschlag: In Zunkunft bitte weniger Werbesprech und mehr Klarheit in der Ankündigung und vielleicht mal über zwei verschiedene Eintrittspreise nachdenken: Einmal nur für das STADTplus-Event und einmal für das STADTplus-Event mit anschließendem Museumsbesuch und Freigetränk.
tl; dr: Interessantes Thema, schön vorgetragen vorgelesen, sympathischer Autor, der anschließend auch einige Fragen aus dem Publikum beantwortete, aber ich hatte andere Erwartungen, zumal ein „Vortrag“, und nicht eine Lesung mit anschließender Erwerbs- und Signiermöglichkeit, angekündigt wurde, wodurch das Ganze, zumindest für mich, den Touch einer Werbeveranstaltung hatte.
[adsense1]