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Seit einigen Tagen fallen mir in Frankfurt kleinere Plakate auf, die mit schwarz auf weiß gedruckten Sätzen versehen sind. Ich konnte diese zunächst nicht einordnen, aber das Interesse war geweckt. Zuerst sah ich letzte Woche das „Wie halten die Leute eigentlich ihr Leben aus?“, wenige Tage später das an etwas prominenterer Stelle, in der Berger Straße platzierte „Das wird Dich Demut lehren, Fatzke.“

Wie halten die Leute eigentlich ihr Leben aus?

Das wird dich Denut lehren, Fatzke

Spätestens jetzt war meine Neugier geweckt (allein schon weil das Wort „Fatzke“ verwendet wurde) und machte mich auf die Suche nach weiteren Informationen, da mich das von der Machart her an die Sache mit dem Buch „Aortica“ erinnerte, als auch in Frankfurt, damals allerdings deutlich größere Plakate, „Wann ist es Glück?“ oder „„Warum gerade hier?“ in großen Lettern zu sehen war, bevor ca. ein Monat später (für mich) die Auflösung dazu folgte.

Der KiWi-Verlag veröffentlichte gerade heute das Erstlingswerk „So was von da“ von Dino Hanekamp, ehemaliger Musikjournalist für Spex, Musik Express und Visions, wie auch Mitbegründer und -betreiber des Musikclubs Uebel & Gefährlich in Hamburg. Zu diesem Buch gibt es auf der Website von Tino Hanekamp einen Trailer zu sehen, was mir persönlich recht neu ist – ein Trailer zu einem Buch. Musikalisch unterlegt mit 1000 Robota.

Tino Hanekamp: »SO WAS VON DA« Buchtrailer

Ein Interview mit ihm führte gerade erst jetzt.de der SZ und erschien am Montagabend und Auszüge aus dem Buch liest der Autor im folgenden Clip selber vor. Vielleicht wird das, nach dem von Charlotte Roche gelesenem Nick Mcdonell´s „Zwölf“, mein zweites Hörbuch, sounds interessting to me.

Tino Hanekamp liest aus „So was von da“

Seitens des Verlags wird das Buch wie folgt beschrieben:

So was von da ist der musikalischste, romantischste und schnellste Bildungsroman aller Zeiten: Der Sog wird von Seite zu Seite stärker und schießt den Leser mit der Geschwindigkeit einer Silvesterrakete in den Himmel.“

Die letzten beiden Bilder steuerte nochsoeiner bei, bei dem ich auf weitere Bilder zum Buch gestoßen bin, die er mir hierfür zur Verfügung gestellt hat :-)

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12 Comments

  • Beverungen sagt:

    manchmal glaube ich, du läufst vor oder hinter mir durch die stadt. das hochaus mit den lichtern, der geist und jetzt die plakate. nicht alles landet bei mir im blog – aber auf festplatte durchaus. sagenhaft.

    viele grüße

    beve

  • Aha, hatte auch gleich den Eindruck, dass das Werbung ist, für Streetart zu nachlässig festgemacht. Aber zugegebenermaßen sind die Sprüche teilweise für ein gutes Motiv geeignet – is aber irgendwie traurig, dass die Kommerzialisierung des Raumes sich der Mittel bedient, die eigentlich entstanden sind, um der Kommerzialisierung des öffentlichen Raumes etwas entgegenzusetzen – wär für mich als Werbekampagnenplaner ein Tabu. Vermutlich deshalb werde ich auch nie einer werden. Nichtsdestotrotz:
    http://www.flickr.com/photos/universaldilletant/5521778951/

    • stadtkindFFM sagt:

      Prinzipiell stimme ich Dir zu. Andererseits, wie verhält es sich im umgekehrten Fall, z.B. beim Thema Ad Busting oder sonstigen Aktivitäten im „anderen Revier“? Solange es nicht Überhand nimmt und es sich (möglicherweise) um interessante Produkte oder Dienste handelt, why not? Mich hat es zugegebenermaßen in diesem Fall angesprochen und ob ich auf andere Weise überhaupt etwas davon mitbekommen hätte, who knows. .. … ?

      • AdBusting ist doch aber auch eine kreative Zerstörung von Kommerzialisierung des öffentlichen Raumes. Und wer Markenlogos kopiert, ohne damit quasi die Marke in einen kritischen Kontext zu rücken, beweist nicht gerade konsumkritisches Talent (z.B., ein T-Shirt mit „Just did it“ und dem Nike-Logo).
        Ich denke, dass Streetart der Versuch ist, im öffentlichen Raum Eyecatcher unterzubringen, die nicht den Zweck der Vermarktung haben, sondern den einer unkommerziellen/künstlerischen Unterhaltung. Streetart hat sich damit einen Raum angeeignet, der immer weiter privatisiert/kommerzialisiert wird. Werbung eignet sich nun noch nicht-genehmigt auch diesen Raum an – das finde ich ätzend. Denn für Werbung gibt es Plakatwände, Litfaßsäulen, Anzeigen, Magazine, Schilder, Radio, Fernsehen, Internet, Schaufenster, Geschäfte, U-Bahnstationen, Baugerüste… da wird man doch wohl mal erwarten können, dass die Damen und Herren Werbedenker einen Weg finden, dir dort die dich interessierenden Sachen anzubieten. Und das Stück Mauer zwischen dem Geschäft und der Plakatwand kann doch wirklich mal kulturell-unkommerziell genutzt werden.

    • stadtkindFFM sagt:

      Ja klar. Ich meinte vorhin halt, daß die, die den öffentlichen Raum nutzen um der Kommerzialisierung des öffentlichen Raums etwas entgegenzusetzen, ja auch manchmal „ausbüxen“- ob via Ad Busting, Vandalismus oder sonstiger „Modifizierung“ der Werbung. Just sayin´, not hatin´.

      Ich hab vielleicht gerade mal 100 Bücher daheim und bin also nicht wirklich eine Leseratte, aber diese Methode hat mir mit „Aortica“ ein tolles Buch, bzw. dickstes Magazin beschert und ich könnte mir vorstellen, daß mir das Buch (bzw. auch Hörbuch) hier auch ziemlich zusagt. Und wie ich auf beide Produkte aufmerksam geworden bin, ist ja bekannt- ob ich es auf andere Weise geworden wäre, kann ich nicht beurteilen. In Magazinen z.B. hab ich schon (fast) einen ich schaue-drüber-hinweg-Modus intus, in Bahnstationen schaue ich auch nicht apathisch auf den Infoscreen während ich auf die Bahn warte usw.

      Aber wie gesagt: Prinzipiell stimme ich Dir ja zu.

  • erne sagt:

    ach nee was steht denn bei facebook -> Verlag Kiepenheuer & Witsch
    Interessanter Blogeintrag! Gefällt uns! Sehr sogar! Sind euch auch in letzter Zeit auch ominöse Plakate mit schwarzen Rechtecken und kryptischen Sprüchen ins Auge gesprungen? Postet eure Sichtungen hier auf unserer Pinnwand und gewinnt … sagen wir mal … schwarz-weiße, mit Buchstaben bedruckte, äußerst unterhaltsame dreidimensionale Rechtecke. :-)

  • Beverungen sagt:

    es ist doch immer so, der underground wirkt solange im verborgenen, bis er entdeckt wird, nicht zuletzt durch blogs oder magazine. spätestens dann reagiert die reklameindustrie und bedient sich der ästhetik zum zwecke der vermarktung und des verkaufs von dingen, die mit der ehemaligen undergroundaktion nicht das geringste zu schaffen haben. seelenlos. die ersten epigonen scheinen dem mainstream noch cool, die zweiten langweilen und die dritten sind arschgeweih, damit ist das ding durch. bis es irgendwann nostalgiert wird.

    schade, aber so läuft es.

    viele grüße

    beve

  • Robert sagt:

    Achso, dabei geht es um ein Buch? Danke für die Auzfklärung :)

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