In dem Artikel Schaltkästen in Frankfurt: Reinigungsoffensive oder gestalterische Initiative? hatte ich erst vor zwei Wochen über einen kürzlich erfolgten Antrag der Partei Die Grünen (Ortsbeirat 2, Zuständigkeit: Bockenheim, Kuhwald und das Westend) berichtet. Anlässlich des optisch schlechten Zustands von Schaltkästen/ Verteilerkästen schlug man den Magistrat der Stadt Frankfurt am Main vor, etwas am Status Quo zu ändern, zum Beispiel in Form einer Reinigungsoffensive oder einer gestalterischen Initiative.
Etwas anders gestaltet sich die Situation im Stadtteil Bornheim: In der Berger Straße, auf Höhe des Uhrtürmchens, wurden vor einigen Jahren vier solcher Schaltkästen/ Verteilerkästen mit Motiven des Bornheimer Wochenmarktes bemalt. Diese Aktion wurde seinerzeit von der HFM Managementgesellschaft für Hafen und Markt (Eigentümerin dieser Kästen) und dem Gewerbeverein Bornheim-Mitte e. V. finanziert. Aktuell sind mir weitere bemalte Schaltkästen/ Verteilerkästen aufgefallen, und zwar fünf an der Zahl, davon einer im Nordend, direkt am Günthersburgpark und vier in Bornheim: Zwei kurz vor dem Ostpark und je einer an der Ecke Seckbacher Landstraße und Vereinsstraße sowie an der Ecke Saalburgstraße und Heidestraße.
Im Gegensatz zu den zuvor genannten Exemplaren in der Berger Straße, dürften diese hier wohl ohne eine vorliegende Genehmigung bemalt worden sein. Das Prinzip ist bei allen gleich: Eine großflächige Gestaltung in schwarz und weiß, dazu ein unter Zuhilfenahme einer Schablone zentriert platziertes Motiv, das im Zusammenhang mit dem organisierten Anhang des Fussballteams der Männer von Eintracht Frankfurt zu bringen ist.
Im Gegensatz zu den vielen anderen gesprühten Motiven aus diesem Milieu, denen ich, anders als all die Social-Media-Klatschaffen, die einfach alles abfeiern, sobald es irgendwie mit Eintracht Frankfurt zu tun hat, wenig abgewinnen kann, ist das hier doch ein interessanter Ansatz, der zugleich zeigt, dass es gar nicht so viel braucht, um solche graue Kästen halbwegs ansehnlich zu gestalten, wobei das im Fall von Eintracht Frankfurt dann bitte Motive zum Verein und nicht zu dessen Fan-Gruppierungen sein sollten und auch sonst nicht alles an die für legale Urban-Art-Arbeiten in Frankfurt üblichen Motiv-Welten zwischen Apfelwein, Eintracht, Goethe und Skyline abgeschenkt werden sollte. Ich bin sicher, dass Kreative da viele eigene Ideen haben und das Ergebnis würde dann auch nicht so provinziell ausfallen, sofern man sich in Frankfurt überhaupt noch als Großstadt oder (kleinste) Metropole (der Welt) versteht.
Update:
Wie zwischenzeitlich von mir in den Kommentaren vermutet, entdecke ich tatsächlich noch weitere Exemplare, zunächst in Sachsenhausen, dann im Ostend und zuletzt noch ein weiteres in Bornheim.
Grüße aus Niederrad. ✌️😀
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Okay, na dann wird man bestimmt wohl noch ein paar weitere Exemplare im Stadtgebiet entdecken – aber lieber das als, als der andere Kram aus diesem Milieu.
Danke für den Hinweis.