Ein Kunstwerk im öffentlichen Raum erinnert an den früheren Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, der zur juristischen und gesellschaftlichen Aufarbeitung des Holocaust in der Bundesrepublik maßgeblich beigetragen hat. Das Denkmal, betitelt „Nur die Spitze des Eisbergs“, besteht aus einem Stein und zwei Bronzetafeln und wurde von der renommierten Künstlerin Tamara Grcic geschaffen. „Nur die Spitze des Eisbergs“ steht an der Ecke Zeil/Klapperfeldstraße, vor dem Oberlandesgericht, das Teil des Frankfurter Gerichtsviertels ist. Dieses liegt in der östlichen Innenstadt und besteht aus fünf großen Gebäuden, in denen Amtsgericht, Landgericht, Oberlandesgericht, Generalstaatsanwaltschaft und Staatsanwaltschaft untergebracht sind.
Die Frankfurter Staatsanwaltschaft ist in Gebäude C in der Konrad-Adenauer-Straße untergebracht bzw. war dies bis vor Kurzem, denn vor einigen Wochen haben die Bauarbeiten an jenem Gebäude C begonnen, da der gesamte Justizkomplex grunderneuert wird. Die umfassende Modernisierung wird etwa zwölf Jahre in Anspruch nehmen und umfasst neben der Sanierung und dem Umbau der bestehenden Gebäude auch die Errichtung von zwei Neubauten. Das zuvor erwähnte Gebäude C liegt keine fünf Gehminuten vom eingangs erwähnten Oberlandesgericht entfernt und dürfte das bekannteste Gebäude im Gerichtsviertel sein, denn an dessen Fassade erinnerte bis Anfang dieser Woche ein Kunstwerk am Bau ebenfalls an Fritz Bauer, nämlich der Schriftzug „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Der Satz aus Artikel 1 des Grundgesetzes, das am 23. Mai dieses Jahres 75 Jahre alt wurde, hing dort seit den 1960er Jahren und kein Geringerer als Fritz Bauer persönlich hat sich damals für das Anbringen dieses Schriftzuges eingesetzt.
Zur Zeit erfolgt der Rückbau des Gebäudes, so sind z. B. die Fassadenplatten an dem Gebäude bereits demontiert worden. Im Anschluss daran soll der Abbruch des Gebäudes erfolgen und in drei Jahren an derselben Stelle ein Neubau mit deutlich größerer Nutzfläche stehen.
Kürzlich war in der FR zu lesen, dass für den bekannten Schriftzug eine neue Bleibe gesucht wird, bevor er nach nach Beendigung der Baumaßnahme „an prominenter Stelle“ wieder zu sehen sein soll. Nach Angaben der FAZ, soll er demnächst in der Paulskirche ausgestellt werden.
Die WÜRDE wurde aber mal von Spontis in den 70ern(?) entwendet und in Geiselhaft genommen,
um eines ihrer Ziele zu erreichen ( Austausch gegen in U-Haft genommene Genossen ?? weiß nicht mehr )
Als das nicht klappte, wurde der Schriftzug in die Kiesgrube ( kleine Sehring / Langener Waldsee ) geworfen,
das Bild kam ganzseitig im Pflasterstrand Magazin.
Wow, nie gehört, danke für diese Info. Beim Institut für Stadtgeschichte habe ich das hier gefunden:
„16.8.1981: Zum zweiten Mal wird das metallene Zitat „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ an der Wand des Gerichtsgebäudes in der Konrad-Adenauer-Straße entführt. Das Wort von der Würde ist bereits im Mai 1980 gestohlen worden. Es fand sich damals in einem Baggersee in Eppertshausen.“
https://www.stadtgeschichte-ffm.de/de/stadtgeschichte/stadtchronik/1981#s1981-08-16