In der Schirn Kunsthalle Frankfurt sind aktuell noch drei Ausstellungen zu sehen, die bereits 2022 begonnen haben: Gauri Gill. Acts of Resistance and Repair (bis 8. Januar), Amna Elhassan. Deconstructed Bodies – In Search of Home (bis 12. Februar) und Chagall. Welt in Aufruhr (bis 19. Februar). Vorbehaltlich Titel- und Laufzeitänderungen beginnt das neue Ausstellungsjahr in der Schirn Kunsthalle am 3. Februar 2023 mit der Schau über Niki de Saint Phalle, gefolgt von sieben weiteren Ausstellungen. Wenngleich es auch Übereinstimmungen gibt, geht es in den vereinzelten Videos dieses Artikels nicht um die konkreten Inhalte der Schirn-Ausstellung, sondern darum, einen Eindruck vom Schaffen der Künstlerin/des Künstlers zu bekommen. Hier ist die Übersicht für die Schirn-Ausstellungen 2023:
Niki de Saint Phalle
3. Februar – 21. Mai 2023
Die bunten und großformatigen Frauenfiguren („Nanas“) begründeten den internationalen Erfolg Niki de Saint Phalles (1930-2002) und gelten bis heute als ihr Markenzeichen. Ihr künstlerisches Spektrum ist aber viel breiter. In Kooperation mit dem Kunsthaus Zürich, wo die Niki-de-Saint-Phalle-Ausstellung kürzlich bis zum 15.01.2023 verlängert wurde, zeigt die Schirn Kunsthalle das vielseitige Schaffen einer Künstlerin, die sich sozialer und politischer Themen annahm, Institutionen und Rollenbilder kritisierte und in ihrem Werk öffentliche Diskurse verhandelte.
NIKI DE SAINT PHALLE
Monster Chetwynd. Heads
3. März – 29. Mai 2023
Monster Chetwynds (*1973) Kunst tritt mit dem Publikum in Interaktion. Ihre Installation in der öffentlich zugänglichen Rotunde der Schirn Kunsthalle lässt die Künstlerin die Besucher*innen den überdachten Raum durch die geöffneten Münder ihrer monströsen Heads betreten.
Elizabeth Price. The Sound of the Bank
23. März – 29. Mai 2023
Die Schirn Kunsthalle präsentiert eine große Einzelausstellung der Bewegtbild-Künstlerin Elisabeth Price (*1966) mit neuen und erstmals in Deutschland gezeigten Werken. Ein wiederkehrendes Thema in ihren Arbeiten ist die durch die Digitalisierung veränderte Arbeitswelt, das Abwandern der manuellen Arbeit in Schwellenländer mit geringen Löhnen oder die Zunahme der Informationsarbeit, Bürotätigkeit und Verwaltung.
Plastic World
22. Juni – 1. Oktober 2023
Auch in die Kunst fanden Kunststoffe aufgrund ihrer gestalterischen Möglichkeiten früh Einzug und wurden schnell zu einem zentralen Material. Die Ausstellung Plastic World präsentiert Objekte, Assemblagen, Installationen, Filme und Dokumentationen. Zu sehen sind über 100 Werke von rund 50 internationalen Künstler*innen.
Martha Rosler
6. Juli – 24. September 2023
Martha Roslers (*1943) stets politisches Werk befasst sich mit Fragen von Macht und Gewalt, mit Schönheitsidealen und deren Demontage und den nur scheinbaren Gegensätzen von Krieg und Konsum. Für ihre gesellschaftskritischen Collagen und Videos verwendet sie gefundenes und bereits veröffentlichtes Bildmaterial. Mit Vorliebe nutzt sie Fotos aus öffentlichen Quellen wie Magazinen und Zeitungen, die sie bearbeitet und zur Visualisierung von Ungleichheit und Protest in neue Zusammenhänge stellt.
MARTHA ROSLER collage opdracht
Maruša Sagadin
21. September 2023 – 14. Januar 2024
Wer baut, was, für wen und wo? Durch die Architekturgeschichte beeinflusst, erkundet die slowenisch-österreichische Künstlerin Maruša Sagadin (*1978) die einem Gebäude oder Ort zugrunde liegenden sozialen Aspekte. Ihre Arbeiten bewegen sich an der Schnittstelle von privatem und öffentlichem Raum und vereinen Elemente aus Architektur, Malerei und Skulptur. Anlässlich des Ehrengastauftritts von Slowenien auf der Frankfurter Buchmesse 2023 realisiert die Künstlerin in der Schirn-Rotunde neue Arbeiten.
Lyonel Feininger. Retrospektive
27. Oktober 2023 – 18. Februar 2024
Die Schirn Kunsthalle widmet dem bedeutenden Maler und Grafiker Lyonel Feininger (1871-1956) die erste große Retrospektive seit über 25 Jahren in Deutschland und kündigt ein sowohl umfassendes wie auch überraschendes Gesamtbild seines Schaffens am. Präsentiert werden selten gezeigte Hauptwerke, aber auch weniger bekannte Arbeiten wie die z. B. vor Kurzem wiederentdeckten Fotografien des Künstlers. Insgesamt werden rund 120 Gemälde, Zeichnungen, Karikaturen, Aquarelle, Holzschnitte, Fotografien und Objekte ausgestellt.
Lyonel Feininger (1871-1956)
John Akomfrah
9. November 2023 – 28. Januar 2024
John Akomfrah (*1957) produziert nachdenkliche Videoarbeiten. Er erzählt von Umbrüchen und Krisen der Gegenwart und Vergangenheit. Dem in Deutschland bisher eher wenig bekannten Künstler widmet die Schirn Kunsthalle erstmals eine umfassende Überblicksausstellung mit einer Auswahl seiner bedeutenden Videoinstallationen aus den vergangenen Jahren. Akomfrahs Arbeiten setzen sich kritisch mit kolonialen Vergangenheiten, globaler Migration oder der Klimakrise auseinander.
Jon Akomfrah – Four Nocturnes, 2019
Weitere und ausführlichere Angaben zu allen Ausstellungen gibt es direkt bei Schirn Kunsthalle Frankfurt im Internet: Website – Instagram – YouTube – Soundcloud – Twitter – Facebook