Die Schirn Kunsthalle beleuchtet in einer großen Themenausstellung erstmals den weiblichen Beitrag zum Surrealismus und zeigt, dass die Beteiligung von Künstlerinnen wesentlich umfassender war als allgemein bekannt. Seit dem 14. März und noch mindestens bis zum 10. April dieses Jahres ist allerdings kein Besuch der Ausstellung möglich, da die Schirn Kunsthalle, wie auch andere Ausstellungshäuser in Frankfurt, als Präventivmaßnahme gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus (COVID-19) geschlossen ist. Warum also nicht einmal einen Blick darauf werfen, was digital bzw. online zu der Ausstellung aufbereitet wurde?
Neben Texten wie der Presseinformation und den Wandtexten zur Ausstellung präsentiert die Schirn Kunsthalle auch je ein Video, Podcast, Digitorial und Soundtrack.
VIDEO: FANTASTISCHE FRAUEN – Surreale Welten von Meret Oppenheim bis Frida Kahlo | SCHIRN
Es gab schon Ausstellungsvideos im YouTube-Channel der Schirn Kunsthalle, die bis zu 10 Minuten lang waren. Hier beträgt die Laufzeit nur knapp 4 Minuten, aber um einen ersten Eindruck zu erhalten, erfüllt das Video seinen Zweck. Wer gar nicht die Möglichkeit haben wird, die Ausstellung zu besuchen, würde sich an dieser Stelle sicher über eine Extended Version, mit mehr Infos zu einzelnen Künstlerinnen und einzelnen Werken freuen. Vielleicht nach Ausstellungsende, als Pendant zum Ausstellungskatalog?
PODCAST : WAS MACHT DIESE KÜNSTLERINNEN SO FANTASTISCH?
In Zeiten von sogenannten Laberpodcasts mit mehreren Stunden Laufzeit ist man, bei nur etwas mehr als 12 Minuten wie in diesem Fall, fast geneigt zu fragen, ob man so etwas überhaupt schon „Podcast“ nennen darf? Klar, wenn das Thema in solch einer Zeit besprochen werden kann, warum es künstlich auf 30 oder 60 Minuten strecken und sich mit immer anderen Worten inhaltlich wiederholen? Und da hier eine Person alleine spricht, ist das, zumindest für mich, anders zu bewerten, denn einem Gespräch kann ich wesentlich aufmerksamer und länger folgen, als wenn die ganze Zeit nur eine Person im Erzählmodus ist. Ich fände das Gesprächsformat jedenfalls mal einen Versuch wert.
BILD UND TEXT: DIGITORIAL ZUR AUSSTELLUNG
Mit diesem Format erhält man bereits vor dem Besuch Einblicke in das Thema der Ausstellung. In der Regel leicht zugänglich aufbereitet werden wissenswerte Hintergründe, kunst- und kulturhistorischer Kontext sowie wesentliche Ausstellungsinhalte. Das Digitorial für die „Fantastische Frauen“-Ausstellung umfasst, inklusive Intro und Outro, sechs Kapitel.
MUSIK: THE FANTASTIC WOMEN SOUNDTRACK
In Sachen Musik hat man sich auch etwas einfallen lassen und schlägt, anlässlich des Internationalen Frauentags, die Brücke zu erfolgreichen, experimentellen und exzentrischen Solomusikerinnen, die rund 100 Jahre nach den Anfängen der surrealistischen Bewegung die zeitgenössische Popszene verändern. Zu hören sind u.a. Anne Imhof, Björk, Cate Le Bon, Cardi B., FKA Twigs, Grimes, Lana Del Rey, Madonna, M.I.A. und Missy Elliott. Das ist eine außerordentlich gut gelungene Playlist! [Und das, obwohl sogar Haiyti dabei ist und Sevdaliza nicht berücksichtigt wurde.]
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