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Paris ist bekannt für seine Cafés und Bars, der Modewelt und als Zentrum für die französische Streik- und Protestkultur. Für seine Musik, und hier besonders die dazugehörige Clubkultur, eher nicht. Und das als Metropole. Selbst die Medien übten vor einigen Jahren einen Abgesang auf diese Stadt und bezeichneten Paris als schlechteste Partystadt in ganz Europa.

„Everything is overrated, I deserve better than this. I came by all that stuff before you did, it was better before. If it’s outside of périphérique, I don’t even want to here about it.“

Neben dem recht eigenen Selbstverstädnis der Pariser ist hier vor allem das Phänomen der Gentrifizierung, welches offenbar keiner halbwegs großen Stadt erspart bleibt, dafür mitverantwortlich. Auch für Paris gilt es, das Zentrum der Stadt „more sophisticated, more chic“ zu gestalten, alles wird cleaner und spießiger. Übrig bleiben irgendwelche 08/15-Sachen, immer die selben Orte, immer die selben Locations und immer die selben Leute.

Einge Macher haben einen neuen Anlauf genommen und sich von festgefahrenen Denkmustern der Pariser gelöst, außergewöhnliche Partykonzepte und ungewöhnliche Locations etabliert und neue Events auf die Beine gestellt. Mehr dazu in den folgenden 20 Minuten in diesem, wie ich finde, sehr interessanten und sehenswerten Beitrag aus der Real Scenes-Serie von Resident Advisor.

„The party starts before going to the club […] it starts by going on Google Maps to see where it is […] the fun is going to some place undiscovered […] the space defines the wohle thing.“

Während der Beitrag zu Paris bereits Ende letztes Jahres veröffentlicht wurde, ist das Reals Scenes-Video zu New York nur wenige Tage alt. Speziell in der Ära von Bürgermeister Giuliani wurde die Gentrifizierung massiv vorangetrieben, welches auch die Clubszene zu spüren bekam: Viele Locations segneten das Zeitliche, was dazu führte, dass viele vom Hotspot Manhattan nach Brookyln „übersiedelten“. 

Doch auch Brooklyn ist die längste Zeit eine weniger attraktive Gegend für die Allgemeinheit gewesen. Günstige Umstände zur Selbstverwirklichung und Ausübung kreativen Schaffens gehören nahezu der Vergangenheit an, denn die kulturelle und kreative Aufwertung des Viertels vergangener Jahre weckte wiederum an anderer Stelle neue Begehrlichkeiten.

„The art brings people to the city. Now they crushed that, they crushed anything creative. Neighbourhoods become nicer, rich people move in… „

Auch hier fühlt die Real Scenes-Serie, die ich übrigens vor knapp einem Jahr hier mit Bristol + Detroit schon im Blog hatte, den Machern auf den Zahn und gewährt Einblicke hinter die Kulissen einer Stadt, die nicht zu einer Shoppen-, Essen- und Daten- Farce á la „Sex & the city“ verkommen soll.

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4 Comments

  • Sylvie sagt:

    Und ich dachte die Szene wäre unter den Straßen von Paris gelandet… Ist aber vermutlich eine andere Musikrichtung und wohl nicht ganz legal :). Ich denke alles ist möglich, wenn das nötige Kleingeld und Kreativität vorhanden sind. Bewunderndswerter ist es, mit wenig etwas auf die Beine zu kriegen.

  • stadtkindFFM sagt:

    @Sylvie Unter den Straßen sind mir nur diese Metro-Musikanten bekannt, aber die werden ja sogar zuvor gecastet und dürfen dort spielen. Auf welche Szene spielst Du an?

  • Sylvie sagt:

    Konzerte und Veranstaltungen in den Katakomben, Kanalisation, ehemaligen unterirdischen Steinbrüchen und ähnliches. Alles verboten und deshalb werden auf diese Konzerte nur durch Mundpropaganda aufmerksam gemacht. Keine Flyers.

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