Im März herrschte offenbar reges Treiben auf den Baustellenkränen, Hochhäuserdächern und Kirchturmspitzen Frankfurts. Über die „Kran-Kletterer“ im sogenannten Bankenviertel berichteten vereinzelt auch die Medien, unerwähnt blieb jedoch das nicht weniger interessante Erklimmen der Spitze des Sankt-Bartholomäus-Doms in der Altstadt, das ich bei der Suche nach mehr Informationen auf Instagram bei einem von bisher sechs entdeckten Roofer-Accounts mit Aktivitäten aus dem März in Frankfurt gefunden habe.
Zusätzlich fielen mir zwischen Altstadt und Bahnhofsviertel einige Plakate auf, die mit Fotos von genau solchen Aktionen für die Veranstaltung AUFSTAND in der Basis geworben haben. Darunter befand sich auch ein Motiv, das genau den in der Presse thematisierten Liebherr-Kran auf der Four-Frankfurt-Baustelle zeigen dürfte, welcher der größte seiner Art nicht nur in Deutschland, sondern in Europa sein soll. Auf weiteren Motiven sind Urban-Roofer-Perspektiven auf der My Zeil und der Spitze des Messeturms – bereits vor einigen Jahren erklommen worden – zu sehen.
„… there is a movement seeking to reclaim urban spaces, promote communal activism, and establish a digital infrastructure of knowledge. AUFSTAND starts at this point and reflects the global conditions of a generation that has been using the language of imagery and extreme situations …“ (staedelschule.de)
Wenn man diese Urban Roofer bei ihren gefährlichen Aktivitäten sieht, wirken Fahrgeschäfte auf der Frankfurter Dippemess, die dem Festplatz am Ratsweg hoffentlich noch lange erhalten bleiben wird, fast wie ein Kindergarten. Ein Plakat zur Dippemess ist jedenfalls auch in dieser Übersicht vertreten, ebenso eines zum diesjährigen Lichter Filmfest, dass die komplette Litfasssäule am Willy-Brandt-Platz einnimmt. Ich habe den Eindruck, dass in diesem Jahr besonders viele, unterschiedlich große Plakatierungen dazu in der Stadt sichtbar sind. Der Smiley fällt auf jeden Fall auf, das Plakat zur Städel-Ausstellung „Kollwitz“, quasi mit dem Gegenteil von smile, aber auch.