Mit „Extreme. Nomads“ präsentiert das Museum für Moderne Kunst in Frankfurt, neben der Schau mit Arbeiten der Finalisten des „Deutsche Börse Photography Foundatione Prize 2018“, eine weitere Ausstellung, die zugleich auch Teil der diesjährigen „RAY Fotographieprojekte Frankurt/RheinMain“ ist. Gezeigt werden jeweils mehrere Arbeiten der Künstlerin Cao Fei sowie der Künstler Paulo Nazareth und Richard Mosse.
Paulo Nazareth – Banderas rotas
Paulo Nazareth thematisiert seine Herkunft als Brasilianer mit indigenen und afrikanischen Wurzeln, indem er alleine und zu Fuß ganze Länder und Kontinente durchquert. Mit seinen fotografischen und filmischen Serien, Schriftstücken und gefunden Objekten, verknüpft er Individuen und Gemeinschaften und – so der Ausstellungstext – „stellt dem Konzept der Nationalstaatlichkeit Spuren transkultureller Verbindungen und Aneignungen gegenüber.“ Einen ersten Eindruck davon konnte man sich übrigens auch vor zwei Jahren in „Aqui é Arte“, einer Gastausstellung des Frankfurter Kunstvereins im Mousontum, machen. Die Installation „Banderas rotas“ zeigt Videos von wehenden Nationalflaggen der Länder, durch die er gewandert ist. Entegegen den erhöhten Positionen, in denen Flaggen sonst angebracht sind, präsentiert er diese auf Paletten in Bodenhöhe.
Cao Fei – Rumba 01 & 02
Die chineseische Künstlerin Cao Fei verarbeitet in ihren Werken tiefgreifende Veränderungen, die China im Zuge des wirtschaftlichen Wachstums unterläuft. Das macht sie u.a. mit Filmen, Fotografien und Installationen. Technik und Automatisierung stehen im Mittelpunkt von „Rumba 01 & 02“. Hier geht sie humorvoll auf das häusliche Leben im 21. Jahrhundert ein, indem sie Roboter-Staubsauger auf endlose Bewegungen auf Museumssockeln beschränkt.
Richard Mosse – Incoming 2014-17
Der irische Dokumentarfotograf Richard Mosse arbeitet an der Schnittstelle von künstlerischer Produktion und journalistischer Reportage. Er reagiert unmittelbar auf die Fluchtbewegungen in Europa, dem Mittleren Osten und Nordafrika und konfrontiert die Betrachter in seinen aktuellen Arbeiten mit militärischen Bildtechnologien, die er entgegen ihrer ursprünglichen Funktion für diese dokumentarische Form verwendet. Die Aufnahmen für „Incoming“ entstanden mit einer militärischer Überwachungskamera, die Wärmestrahlung über eine Distanz von 30,3 Kilometern messen kann. Die 3-Screen-Filminstallation „Incoming“ entstand in Zusammenarbeit mit dem Komponisten Ben Frost und dem Kameramann Trevor Tweeten.
Die Ausstellung „Extreme. Nomads“ läuft noch bis zum 9. September 2018
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