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Im Rahmen einer „Konsti Live Art“ benannten Aktion wurden neulich einige Stromkästen und fast alle Handläufe rund um das Plateau an der Konstablerwache mit Urban Art bemalt. Eigentlich sollte es das an dieser Stelle auch schon gewesen sein und nun Fotos von den bemalten Flächen folgen. Da es sich hierbei aber um einen Aktionstag des Frankfurter Stadtmarketings handelte, wurde auch eine Meldung zu diesem Event veröffentlicht und in dieser ist u. a. die Rede von einem klaren „Bekenntnis zur Integration von Subkulturen durch die Gestaltung des öffentlichen Raums“, wenig überraschend aber auch davon, „Unorte in der Innenstadt zu beseitigen, aufzuwerten“.

Als ich irgendwann damit angefangen habe, bei Fototouren durch Frankfurt auch Urban Art zu dokumentieren, fiel mir auf, dass solche Aktionen nie ausschließlich und somit wirklich wertschätzend für derlei Kreative ermöglicht werden. Entweder werden Wände von Gebäuden zur Verfügung gestellt, die demnächst sowieso abgerissen, umgebaut oder saniert werden, bunt bemalte Bauzäune an neu entstehenden Haus-/Viertel-/Stadtteilprojekten sollen entsprechende Unannehmlichkeiten etwas abfedern und zugleich eine neue urbane Klientel ansprechen oder noch nicht (komplett) kommerziell verwertete Plätze werden als „Unorte“ markiert und mit „hippen“ Gastro- und Straßenkunst-Aktionen umgewidmet. Kurios, aber auch eine Erkenntnis: Den Urban-Art-Künstler*innen scheint das egal zu sein, sie machen einfach alles mit, interessieren sich vor allem für sich selbst, ihr Portfolio, das um ein weiteres Projekt erweitert wird, und nicht um die Stadt, in der sie, möglicherweise sogar seit ihrer Geburt, leben. Vieles kann sich sehen lassen, das bei solchen Aktionen entsteht, aber nur cool oder hip, wie das im ersten Moment erscheint, auch mir früher, ist das aber eben nicht, egal wie sehr es irgendwelche Wollmützchen-Kreativlinge, tätowierte Marketing-Melanies und vollbärtige Placemaking-Mannis es dich glauben lassen wollen.

Bei „Unorten“ geht es oftmals nur vordergründig um Themen wie Sauberkeit und Sicherheit, sondern vielmehr darum, von wem sie genutzt werden und wer sich daran stört. Meiner Meinung nach muss man nicht jede noch so kleine Fläche in der Stadt mit pseudo-hippen Pop-up-Kiosks und -Bars wie am Wiesenhüttenplatz und François-Mitterrand-Platz, marktähnlichen Veranstaltungsreihen wie „Nachtschicht Hauptwache“ und „50 Grad Freitags Konsti“ sowie Stadtmoböbel wie „Die Lange Bank“ bespielen und letztlich dazu beitragen, die Menschen, die solche Plätze bisher quasi abseits vom „Geschehen“ für sich nutzten, zu vertreiben. Lebe ich hier eigentlich noch in einer Stadt oder einem riesigen Open-Air-Food-Court?

Das videoüberwachte Plateau an der Konstablerwache ist umgeben von Handel, Bankfilialen und gut besuchter Gastronomie. Zweimal in der Woche findet dort zudem der irgendwann von „Bauernmarkt“ zu „Erzeugermarkt“ umbenannte Wochenmarkt mit Event-Charakter statt. Bedenkt man noch die Massen, die sich täglich an der Konstablerwache durchschieben, würde ich diesen Ort einfach nur als „belebt“, und nicht als „Unort“ bezeichnen.

Konsti Live Art Aktion

Konsti Live Art Aktion

Konsti Live Art Aktion

Konsti Live Art Aktion

Konsti Live Art Aktion

Konsti Live Art Aktion

Konsti Live Art Aktion

Konsti Live Art Aktion

Konsti Live Art Aktion

Konsti Live Art Aktion

Konsti Live Art Aktion

Konsti Live Art Aktion

Konsti Live Art Aktion

Konsti Live Art Aktion

Konsti Live Art Aktion

Konsti Live Art Aktion

Konsti Live Art Aktion

Konsti Live Art Aktion

Konsti Live Art Aktion

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