Wie das halt so ist: Das alte Jahr ist vorbei, alle Rückblicke und Bestenlisten wurden veröffentlicht, da entdeckt man doch noch eine Perle. Eine, die nicht nur eine Erwähnung wert ist, sondern über die man sich auch ärgert und wundert zugleich, dass sie unbemerkt blieb. Gemeint ist Michaela Meise und ihr am 6. Juli 2018 erschienenes Album „Ich bin Griechin“.
Mit dem Titel ihres Albums spielt die in Berlin lebende Künstlerin und Musikerin auf das „Je suis grecque“-Album der griechischen Sängerin und Schauspielerin Melina Mercouri an. Diese lebte in Zeiten der Militärdiktatur in Griechenland zwischen 1967 und 1974 in Frankreich und bezog Stellung gegen jenes Regime, woraufhin ihr die griechische Staatsbürgerschaft entzogen wurde.
Bei den Liedern auf dem Album handelt es sich um Adaptionen von Chansons griechischer, französischer und rumänischer Musiker und Musikerinnen, die nun in deutscher Sprache gesungen und meistens nur von den Klängen einer Ziehharmonika begleitet werden. Sie erzählen von Kriegserfahrungen, der Shoah und von Arbeitsmigration. Ein sehr melancholisches und in einigen Momenten auch ergreifendes Album.