Im Sommer 2015 bin ich auf die australische Sängerin, Musikerin und Songwriterin Courtney Barnett und ihr kurz zuvor erschienenes Album „Sometimes I sit and think, and sometimes I just sit“ aufmerksam geworden. Seitdem steht ihre Musik bei mir ganz hoch im Kurs.
Zwei Jahre später veröffentlichte sie ein weiteres Album, diesmal allerdings zusammen mit dem US-Amerikaner Kurt Vile, von dem ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nie zuvor etwas gehört hatte. Der in Philadelphia lebende Sänger, Musiker und Songwriter war früher Gitarrist der Band The War On Drugs, verließ diese, machte solo weiter und veröffentlichte von 2008 bis 2015 sechs Soloalben. Der von mir geschätze Courtney Barnett-Sound ihres 2015er-Albums fand sich auf „Lotta Sea Lice“, so der Titel ihres gemeinsamen Werkes nicht wieder, was ich anfangs etwas bedauerte, doch mit jedem weiteren Durchlauf wusste ich diese Scheibe immer mehr zu schätzen und wunderte mich fortan nicht mehr über Wertungen wie „Indie-Traum“, „Der King und die Queen of Slackness“ oder auch „two of indie rock’s sharpest slack-rockers“.
Nur ein Jahr nach ihrem gemeinsamen Werk haben beide wieder Soloalben veröffentlicht: Courtney Barnett am 18. Mai und Kurt Vile am 12. Oktober. Sein Album heißt „Bottle it in“ und enthält 13 einprägsame Songs, die sich stilistisch zwischen Folk und Rock bewegen. Durchaus kurios: Drei der Songs haben eine Laufzeit von rund 10 Minuten, was besonders Einzelsongs klickende Streamingdienstabonnenten überfordern dürfte. Einer dieser 10 min.-Songs ist das wunderbare „Bassackwards“, das neben „Loading Zones“, in dem das Falschparken als Metapher für einen unbeschwerten Lebensstil benutzt wird, und „One Trick Ponies“ zu den bereits vorab veröffentlichten Singleauskopplungen gehört.
„One stop shop life for the quick fix / Before you get a ticket / That’s the way I live my life/ I park for free.“
Kurt Vile – „Loading Zones“
Kurt Vile – „One Trick Ponies“
Kurt Vile – „Bassackwards“
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