Als vor einiger Zeit wiederholt Filme aus dem Studio-Ghibli-Universum in Frankfurter Kinos angekündigt wurden, fragte ich in den Kommentaren auf Instagram, es müsste bei den Arthouse Kinos Frankfurt (Harmonie) gewesen sein, ob nicht auch Animes aus den 1980er und 1990er Jahren möglich wären. Dabei dachte ich an Klassiker wie Akira, Fist of the North Star, Ghost in the Shell, Ninja Scroll oder auch Street Fighter II: The Animated Movie. Nun kommt tatsächlich etwas aus dieser Zeit in die Kinos. Allerdings überraschte mich die Auswahl, die im Rahmen der Filmreihe (Dis)Harmonie am 4. Dezember, 21 Uhr, im Kino Harmonie in Sachsenhausen gezeigt wird: Urotsukidoji – Legend of the Overfiend. Ausgerechnet. Ich bin nicht sicher, ob dieser Film wirklich gut gealtert ist, sofern der überhaupt jemals irgendwie gut w… huch, ich hab ja die DVD …?
Der Film ist auf jeden Fall ein Original, wie man so schön sagt, wenn jemand oder etwas speziell, außerordentlich, unverwechselbar und abweichend von allem bisherigen ist. Der Film wird gehandelt als der mit Abstand bekannteste und verrufenste Erwachsenen-Anime aller Zeiten, als einer der schockierendsten und verstörendsten Animes, die je produziert wurden. Extreme Gewaltdarstellungen und explizite sexuelle Inhalte gehören ebenso zum Werk wie die Tatsache, dass er damals der erste Animationsfilm war, der in den USA mit der NC-17-Einstufung (nicht jugendfrei) versehen wurde.
Wie bei vielen anderen Animes handelt es sich auch bei Urotsukidoji – Legend of the Overfiend um eine Geschichte, die zuvor als Manga erschien. Der Manga war von Toshio Maeda, Regie beim Film führte Hideki Takayama. Trotz der zuvor genannten Zuschreibungen bietet der Film eine spannende Geschichte. Einer alten Legende zufolge wird alle 3000 Jahre ein Wesen namens Chojin wiedergeboren. Die Prophezeiung besagt, dass der Chojin die drei Welten – die Menschenwelt, die Welt der Menschenbiester (Jujinkai) und die Welt der Dämonen (Makai) – vereinigen und das ewige Königreich erschaffen wird. Doch bevor etwas Neues entstehen kann, muss das Alte zerstört werden.
Auf der Suche nach einem Trailer bin ich auf ein Video gestoßen, in dem der Film meines Erachtens wirklich überragend besprochen wird. Unbedingt sehenswert!
„This movie is distinctly famous for being one of the most disgusting, outlandish, violent, gory, horrific, jaw-dropping, wild, and sexual anime films to ever find its way into the unsuspecting hands of many young teens that were definitely too young and innocent to have their minds warped by the bombardment of shapes and images of …“ (@RealLifeRyan, YouTube)
The Anime You SHOULD NOT Have Watched! – Legend Of The Overfiend
P.S.: Gezeigt wird der Film mit einer Einführung von Florian Höhr (Nippon Connection – Japanisches Filmfestival) in der japanischen Originalversion mit deutschen Untertiteln und in Kooperation mit Virus Magazin und Drop-Out Cinema/Cinema Obscure.