Das Deutsche Exilarchiv 1933-1945 in der Deutschen Nationalbibliothek thematisiert in der am 1. September 2021 eröffneten Ausstellung die „Kinderemigration aus Frankfurt“.
Die Trennung sollte nur von kurzer Zeit sein, bis alles wieder gut werde. Mit den sogenannten Kindertransporten entkamen etwa 20.000 Kinder und Jugendliche zwischen November 1938 und September 1939 der nationalsozialistischen Diktatur. Unter ihnen waren mindestens 600 Kinder aus Frankfurt.
„Für die Kinder bedeutete die Flucht die Rettung vor der Verfolgung; zugleich aber auch eine unverstandene Trennung von der Familie, Traumatisierungen und Schuldgefühle. In den Aufnahmeländern standen die Kinder häufig unter einem enormen Anpassungsdruck, teilweise lebten sie auch unter nicht kindgerechten Bedingungen. In ihrer Heimat hinterließen sie eine Leerstelle: in den Familien, den Schulklassen, im öffentlichen Leben. Die meisten Kinder sahen ihre Eltern, Geschwister und Verwandten nie wieder. Die Erfahrungen aus der Kindheit waren lebensprägend, auch für die späteren eigenen Familien.“ (www.dnb.de)
Die Ausstellung widmet sich u. a. sechs Kindern mit sehr unterschiedlichen Biografien: Dr. Ruth K. Westheimer, Elisabeth Reinhuber-Adorno, Josef Karniel, Lee Edwards, Lili Fürst und Renata Harris.
Trailer zur Ausstellung »Kinderemigration aus Frankfurt«
https://www.facebook.com/DeutscheNationalbibliothek/videos/1365015030594105/
Aufmerksam geworden bin ich auf die Ausstellung bereits Ende August, als ich den im Beitragsbild zu sehenden Aufsteller mit Lili Fürst unweit des Eschenheimer Turmes entdeckt habe. Einige Tage später habe ich eine weitere Figur, Josef Einhorn, im Bahnhofsviertel gesehen.
Und nochmal einige Tage später habe ich Lina Liese Carlebach in der Altstadt gefunden:
Die Ausstellung ist noch bis zum 15. Mai 2022 in der Deutschen Nationalbibliothek zu sehen.