Mit Drumcomputern statt Schlagzeugen und Synthesizern statt Gitarren erhielt die Musik in den 1980er-Jahren glücklicherweise einen starken elektronischen Einschlag. Ein Genre, das diese Elemente gekonnt vermischte, war „Italo Disco“, ein in Deutschland entstandener Begriff für Veröffentlichungen wie Righeiras „Vamos a la playa“, Baltimores „Tarzan Boy“, Gazebos, „I like Chopin“, Den Harrows – „Don’t break my heart“ u. v. a.
Die außerordentlich gelungene Dokumentation von Alessandro Melazzini schildert die Entstehung und Entwicklung von Italo Disco, taucht ein in die kreativen, wirtschaftlichen und produktiven Bereiche dieses soziokulturellen Phänomens und einer ganzen Musikindustrie, die in Italien geboren und in Deutschland vorangetrieben wurde.
„In Chicago gab es einen Radiosender, der hieß Hot Mix 5. Da waren drei, vier lokal berühmte schwarze DJs, die alle scheinbar keine Musiker waren, die aber diesen Italo-Disco-Sound liebten und ihn gern nachmachen wollten. Dieser Sound wurde am Schluss „House“ genannt und war eigentlich nur eine schlechte Kopie von Italo Disco, der wiederum eine schlechte Kopie von amerikanischer Disco war.“ (Mathias Modica)
„Italo Disco – Der Glitzersound der 80er“ ist in der Arte-Mediathek zu sehen und noch verfügbar bis zum 22.09.2022
Italo Disco. Der Glitzersound der 80er – Trailer