Eike König wurde 1968 in Hanau geboren. Er hat Grafikdesign an der FH Darmstadt studiert, war Artdirector von Logic Records und betreibt seit über 25 Jahren sein eigenes Büro (HORT) für visuelle Kommunikation. Die Arbeiten des Büros werden regelmäßig in den wichtigsten internationalen Publikationen veröffentlicht, 2011 kürte die LEAD Academy Eike König sogar zum Visual Leader des Jahres.
Nach seinen Gesprächen mit den Machern des Video-Interview-Formats Design Interview 1Q und des Podcasts Ohne den Hype war Eike König unlängst zu Gast im Podcast der HfG Offenbach, das ist die Hochschule, an der er seit 2011 als Professor für Illustration und Grafikdesign tätig ist.
Besonders hörenswert finde ich zwei Abschnitte. Der erste beginnt nach 20 Minuten Laufzeit und behandelt den Unterschied zwischen Design und Kunst, im Allgemeinen, aber auch bezogen auf seine Arbeiten, da er in beiden Disziplinen aktiv ist.
„Ich denke, das ist ’ne Konstruktion, und zwar kommt diese Konstruktion nicht aus dem Grafikdesign heraus, sondern von der Kunst. Die Kunst versucht sich sozusagen abzugrenzen gegenüber diesem Grafikdesign und nicht andersrum. Da sollte man eher die Künster*innen fragen oder die Menschen, die sich dem zugehörig fühlen, warum sie das tun unbedingt. Wovor haben sie Angst? Abgrenzung ist ja auch immer ein territorialer Moment: Du darfst hier nicht existieren …“
Der zweite Abschnitt beginnt nach 43 Minuten Laufzeit und geht der Frage nach, ob die Lehre sich eher am Idealzustand oder der Realität orientieren sollte?
„Also ich glaube immer noch an den Idealzustand […] Von daher war ich noch nie ein großer Fan von ‚Die Hochschule als Agentur‘, als Servcieprovider für die Industrie. Ich hab das Gefühl, dass Studierende anfangen, sobald es einen Wettbewerb gibt, in einer Form zu gestalten, dass dieser Wettbewerb gewonnen werden könnte […] da gibt’s ’ne andere Denkweise plötzlich und da wird geguckt, was vorher schon funktioniert hat und so und dann balanciert man sozusagen seine Ideen anhand dessen aus und grenzt aber ganz viele andere Ideen aus.“