Mit Zitaten wie „Meiner Liebe wirst du nicht entgehen“, „You say you want to make a revolution“ oder auch „Es war die Nachtigall und nicht die Lerche“ in riesigen schwarzen Buchstaben auf weißem Hintergrund, wurde seit 2009 in der U-Bahn-Station Willy-Brandt-Platz für das Schauspiel Frankfurt geworben. Seit einigen Monaten gehört diese sehenswerte Gestaltung jedoch der Vergangenheit an. Kurz vor der neulich erfolgten Umgestaltung machte sich jedoch SIKO an diese Lettern heran und änderte das Zitat aus Romeo und Julia in „Es war die… ach egal“ um.
Nur eine Haltestelle weiter, an der U-Bahn-Station Dom/ Römer, wurde der Aufgang der zur Schirn Kunsthalle und dem Frankfurter Kunstverein führt, vor einigen Jahren ebenfalls mit zahlreichen Sprüchen, wie z.B. „In die Schirn gehen ist keine Kunst“, „U-Bahn-Fahren ist keine Kunst“ oder auch „Runterlaufen ist keine Kunst“, umgestaltet. Die Texte dort sind groß, aber nicht so riesig wie die einst am Willy-Brandt-Platz, dafür aber farblich.
Und auch hier hat sich eine kleine Änderung eingeschlichen, für die sich SIKO verantwortlich zeichnet: Im Stil der bisherigen Wandbeschriftung wurde der Spruch „Graffiti ist keine Kunst“ hinzugefügt. Schönes Ding!
„Keine Kunst“-Sprüche sind keine Kunst
Man hätte soviel dahin schreiben können, nun ja es ist, wie es ist…
In Zeiten, wo Werbefuzzis Ästhetik und Stil der Streetart adaptieren, ist’s hier mal andersherum. Das Werk greift die Umgebung thematisch, stilistisch und farblich auf und so schlicht ein Text-Stencil an sich sein mag, steckt in dieser Aktion mehr drin, als bei all dem, was daheim erstellt wird und einfach nur im Stadtraum angebracht wird. Und wenn man großzügig sein möchte, könnte man sogar noch einen Bezug zur anstehenden Schirn-Ausstellung über Basquiat („Ich bin kein Graffitikünstler“) im Januar 2018 herstellen.