Filmfestivals gibt es Frankfurt am Main wirklich viele, aber auch Wiesbaden hat diesbezüglich etwas zu bieten, z. B. das exground Filmfest, das Wiesbadener Trickfilmfestival oder auch das goEast Filmfestival, das demnächst, vom 19.-25. April 2022 stattfindet. Genau genommen ist Wiesbaden mit 5 verschiedenen Spielstätten „nur“ das Festivalzentrum, weitere Spielstätten gibt es in Mainz, Gießen, Darmstadt und Frankfurt am Main, hier im Kino des Deutschen Filmmuseums. Im Mittelpunkt steht das mittel- und osteuropäische Kino, das im hiesigen Kinobetrieb nur selten eine Rolle spielt.
Angesichts des Kriegs, den Russland gegen die Ukraine führt und dass das Festival wieder in Präsenz stattfindet, dürfte dem goEast-Festival diesmal vielleicht sogar mehr Aufmerksamkeit zuteilwerden, als in den Jahren zuvor. Das diesjährige Programm führt rund 90 Produktionen auf, darunter Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme. Neben dem Filmprogramm werden auch andere Veranstaltungen stattfinden, z. B. Filmtalks mit den Gästen der Wettbewerbsfilme, ein Werkstattgespräch mit der georgischen Filmregisseurin, Politikerin und ehemalige Botschafterin in Frankreich Lana Gogoberidze, Panels und das Vortragsprogramm des Symposiums, das sich mit Jean-Luc Godards Verhältnis zu Mittel- und Osteuropa befasst.
Eröffnet wird das Filmfestival am 19.04. um 21 Uhr, und zwar mit „The Balcony Movie“.
Über zwei Jahre hinweg fängt Paweł Łoziński zu verschiedenen Tag- und Nachtzeiten die persönlichen Geschichten unterschiedlichster Menschen ein, die den Gehweg vor seinem Balkon in Warschau passieren.
Weitere Filme im Wettbewerb sind u. a. auch noch Mara und Silent Land.
goEast 2022 – Mara – Trailer (OmeU)
Aus dem Alt-Russischen übersetzt bedeutet „Mara“ in etwa „Traum“ oder „Hoffnung“. Sie entspringt aber auch slawischen Mythen, in Form einer übermenschlichen Gestalt, die Menschen mit (Alb-)Träumen heimsucht.
Ein Paar sieht tatenlos zu, als ein arabischsprachiger, illegaler Arbeiter tödlich verunglückt und verstricken sich fortan in Lügen. Thematisiert wird „die oberflächliche Fratze unserer gesamten Wohlstandsgesellschaft“, die Zuschauer*innen werden mit der Frage konfrontiert, „ob wir vielleicht auch einfach viel zu oft wegschauen, wo es eigentlich hinzuschauen gilt.“
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