Kürzlich wurde der große Zwischenraum in der U-Bahn-Station Willy-Brandt-Platz in Dunkelrot und Blau gestrichen. Andere „gestalterische“ Aspekte in dieser Haltestelle thematisiert seit Kurzem die neueste Arbeit auf der Frankfurter KunstSäule in Frankfurt-Sachsenhausen.
An den mit Kieselsteinen besetzten Platten, die Anfang der 1970er Jahre in die Wartebereiche der U-Bahn-Station eingebaut wurden, hat der 1960 in Frankfurt am Main geborene Konzeptkünstler Karsten Bott Spuren entdeckt, bei denen es sich vermutlich um Fettablagerungen vom Haar der Menschen sowie um Abrieb durch den Druck von Jacken und anderer Oberbekleidung handelt.
„Karsten Bott war so begeistert von seiner Entdeckung der Lebensspuren, dass er einen Profi-Fotografen bat, das Bild für ihn aufzunehmen. Für Bott sind Abdruck und Abrieb wie Ying und Yang, Werden und Vergehen, wie Sammeln und Wegwerfen. Die Jacken arbeiten am Negativ und wischen weg, die Haare arbeiten am Positiv und fügen dunkle Flecken hinzu.“ (frankfurter-kunstsaeule.de)
Karsten Bott studierte von 1986 bis 1991 an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste – Städelschule in Frankfurt am Main in der Filmklasse bei Peter Kubelka, seines Zeichens Mitbegründer und langjähriger Co-Direktor des Österreichischen Filmmuseums in Wien.
Die Frankfurter KunstSäule wird seit Mai 2017 vom Frankfurter Künstler Daniel Hartlaub und dem Frankfurter Kulturmanager und Kurator Florian Koch betrieben. Erstmals bespielt wurde die Litfasssäule am Rande des Brückenstraßen-Spielplatzs mit einer Arbeit von Daniel Hartlaub während der Luminale 2016. Aufgrund der positiven Resonanz haben die beiden mit Unterstützung von Partnern wie Ströer, dem Ortsbeirat 5, dem Frankfurter Kulturamt und dem Frankfurter Grünflächenamt diese Litfasssäule dauerhaft zu einem Kunstort umgewidmet, an dem dreimal im Jahr neue Arbeiten präsentiert werden.
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