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Ausstellung „Abgerippt“ über Frankfurter Jugendbanden

Am vergangenen Samstagabend eröffnete die Ausstellung Abgerippt. Zur Vernissage fanden sich im Laufe des Abends zahlreiche Besucher*innen ein, es war richtig was los am Pavillon der Friedrich-Stoltze-Schule. Hierbei überwog der Anteil jüngeren Besucher*innen, fast hatte es den Anschein, als wären just zu diesem Abend einige Shuttlebusse rund um (den ebenfalls anwesendem) Heiner Blum und der HfG aus Offenbach herübergekommen, um an der Vernissage des hauseigenen Schützlings teilzunehmen. Der Anteil von Leuten, die Ende der 1980er-/Anfang der 1990er-Jahre Teenies waren und heute Mitte bis Ende 30 Jahre alt sein müssten, schien mir, zumindest während meines Aufenthaltes, recht überschaubar. Es herrschte eine entspannte Atmosphäre und mit Songs wie „Let the music play“, „Move somethin‘“ oder auch „Hey you“ wurden die Räumlichkeiten und der Außenbereich beschallt.

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Die Ausstellung „Tokat“ besteht aus zwei größeren Räumen und zwei etwas kleineren Zwischenräumen. Zu sehen sind zumeist nicht eingerahmte Fotos unterschiedlicher Größe, auf denen einige der damaligen Protagonisten der „Turkish Power Boys“, „Lamina“ oder auch der „Adlerfront“ zu sehen sind. Die Gesichter auf den Fotos werden ausnahmslos mit Balken geschwärzt. Verständlich, aber sieht bei Gruppenfotos mit zehn oder gar noch mehr Personen dennoch irgendwie doof aus und raubt den Bildern etwas an ihrer Wirkung. Zu sehen gibt es weiterhin echte Exemplare von Bomberjacken mit bandenspezifischen Stickereien von damals, wie auch ein Exemplar der seinerzeit äußerst begehrten „Cosmos-Jacke“ der Marke Chevignon.

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In einem der beiden kleinen Zwischenräume wird auf längst in Vergessenheit geratene Gangfilme wie „The Warriors“ (1979), „Colors – Farben der Gewalt“ (1988) und „Blood in Blood out“ (1993) aufmerksam gemacht, die ich mir damals auch x-mal mehrfach auf meinem VHS-Videorekorder reingezogen habe. Ergänzen würde ich diese Sammlung noch um „The Wanderers“ (1979), „The Outsiders“ (1983), „Boyz-n-the-hood“ (1991) und „Menace II society“ (1993).

Im anderen der beiden Zwischenräume waren viele vergrößerte Zeitungsschnipsel mit Berichterstattungen zu Vorfällen aus der damaligen Zeit an den Wänden angebracht, die zugleich aber auch schon die einzigen Informationen zum Thema der Ausstellung waren. Im Rahmen diverser Vorberichte zu dieser Ausstellung hatte ich mir gerade diesbezüglich doch etwas mehr Material erhofft. Anschauen sollte man sich die Ausstellung dennoch allemal, ein Eintrittsgeld muss dafür nicht entrichtet werden.

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6 Comments

  • Herr Ärmel sagt:

    Vielen Dank für den Hinweis. Demnächst werde ich endlich wieder in Frankfurt sein. Die Ausstellung ist notiert.

  • Felix sagt:

    Ist das eine Street Art Ausstellung? Hört sich interessant an. Ich fahr nämlich zum Comic Tag nach FFM

  • Einer aus der Zeit sagt:

    So wie das Ganze aufgezogen wurde könnte man fast meinen hier hätte es sich um eine Art Gedenkveranstaltung zu Ehren all dieser Ärsche gehandelt, die damals ganz Frankfurt terrorisiert haben.

    Und wenn ich lese, dass hier von armen benachteiligten und diskriminierten Migrantenkindern die Rede ist, dann muss ich doch mal klarstellen, dass es hauptsächlich wir Deutsche waren, die zu dieser Zeit täglich diskriminiert und als scheiß Kartoffeln oder scheiß Deutsche bezeichnet worden sind von diesen Jungs, denen es zum Großteil nicht schlechter ging wie uns. Es war die pure Langeweile und Ziellosigkeit welche diese Jungs dazu getrieben hat andere täglich zu drangsalieren und nicht ihre angebliche gesellschaftliche Benachteiligung. Die hatten die selben Chancen wie alle anderen und waren einfach zu dumm sie zu nutzen! Traurig aber wahr. Und mit Hip Hop und Grafitti hatten viele von denen gar nichts am Hut. Denen ging es ausschließlich um Gewalt. Die Leute welche die Grafittiszene in Frankfurt groß gemacht haben waren andere Leute mit einem anderen Spirit, nicht dieses Assis von damals, auch wenn Herr Sen es gerne so darstellt.

  • stadtkindFFM sagt:

    @Einer aus der Zeit So können die Ansichten auseinander gehen. Und zum Thema „selbe Chancen“ für Migrantenkinder denkst du bei Gelegenheit nochmal nach.

  • Menne sagt:

    Hilfe!!!
    Wir benötigen Hilfe.
    Wir besitzen das original Graffiti des Films

    COLORS-Farben der Gewalt. (1988/1989)

    Wer kann uns den Künstler nennen. Wo kann ich mehr über das Bild erfahren?

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