Wer schon länger kein Museum von innen gesehen haben sollte, dem empfehle ich einen Besuch im Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main. Bereits seit Anfang Juni läuft dort die Ausstellung „Fotografie Total“. Nach der Ausstellung „Not in Fashion/The Lucid Evidence“ im Jahr 2010, widmet sich auch die aktuelle Ausstellung wieder der Fotografie.
Nach eigenen Angaben besitzt das MMK eine weltweit bedeutende Sammlung internationaler Gegenwartsfotografie, mit Werken von vielen herausragenden Künstlerinnen und Künstlern, die sich in den vergangenen fünf Jahrzehnten mit dem Medium Fotografie auseinandergesetzt und damit maßgeblich die Entwicklung der künstlerischen Fotografie geprägt und beeinflusst haben.
Besonders beeindruckend und in Erinnerung geblieben sind mir aus der jetzigen Ausstellung die Fotografien von Anja Niedringhaus und Inge Rambow. Letztere zeigt Fotos aus ihrem Projekt „Wüstungen“, welches letztlich ein etwas aus dem Umgangssprachlichen verlorengegangener Begriff ist und für verlassene Lagerstätten am Bergwerk steht. Klingt unspektakulär, sieht aber um so spektakulärer aus. Zu sehen sind u.a. Fotos aus Görlsdorf, Grünewalde, Hörlitz, Finsterwalde, Klettwitz, Lichterfeld, Schwarzheide, Sprey und Staupitz.
Bei Anja Niedringhaus stehen hingegen die Krisenregionen und Kriegsgebiete im Nahen Osten im Mittelpunkt und somit Bilder, die man fast schon täglich im Fernsehen sieht. Ihre Fotografien dokumentieren das dortigen Geschehen deutlich eindrucksvoller als beispielsweise die bekannten Bilder wie weit aufsteigender Rauch aus einer Stadt und sich beschießenden Fronten, wie sie stets in den Nachrichten gezeigt werden.