Durch ein auffällig gestaltetes Plakat, das zudem die gesamte Höhe einer Litfasssäule in Anspruch nahm, bin ich kürzlich auf eine am 28. September begonnene Ausstellung aufmerksam geworden, die dem algerischen Künstler Hamid Zénati posthum gewidmet ist und im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt gezeigt wird.
Das vielschichtige Werk des Künstlers, der zu Lebzeiten weitgehend unbekannt blieb, stellt etablierte Grenzen zwischen Genres, Stilen sowie bildender und angewandter Kunst in Frage. Seine künstlerische Praxis umfasste Malerei, Keramik, Textil-, Mode- und Interiordesign, bis hin zur Fotografie. Während seiner sechszig Jahre währenden Karriere schuf er über eintausend Werke. Ausstellungen zu Hamid Zénati fanden bisher im Haus der Kunst München („All Over“, 2023), im Minsk Kunsthaus Potsdam („Soft Power“, 2024) und im Nottingham Contemporary („Two Steps at a Time“, 2024) statt.
„Eclectic Affinities“ im Museum Angewandte Kunst (2024/25) ist die bisher umfassendste Präsentation seines Werks in Deutschland. Dabei bringt die neue Schau in Frankfurt, kuratiert von Dr. Mahret Ifeoma Kupka und Anna Schneider, die Zénati schon seit ihrer Kindheit kannte, das umfangreiche Werk des 1944 in Constantine (Algerien) geborenen und 2022 in München verstorbenen Künstlers zusätzlich in einen Dialog mit unterschiedlichsten Objekten der Sammlung des Museums sowie mit Leihgaben des Frankfurter Museums für Moderne Kunst und der Walther Collection (Neu-Ulm/New York). Die Ausstellung ist in neun Bereichen aufgeteilt: Cut-Out, Im Studio, Rehabilitation des Dekorativen, Das Andere werden, All-Over Postmodern, Suche nach Freiheit, Die Natur der Kunstformen, Am Meer und Die wüste in mir. „Eclectic Affinities – Hamid Zénati & die Sammlung des Museum Angewandte Kunst“ läuft noch bis zum 12. Januar 2025.
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