Diese Gegend rund um die Unterführung an der großen Kreuzung zwischen der Hanauer Landstraße und den Riederhöfen mag ich ja. Aber auch auf der Deutschherrnbrücke bin ich gern zugegen, zwischen all den Baustellen, den Zügen die keinen halben Meter von einem entfernt vorbeizischen und über all den Schiffen, die den Main entlang tuckern oder in den Osthafenbecken einkehren. Lange wird er sich nicht mehr dem selbst auferlegtem Erneuerungszwang Frankfurts widersetzen können, all der Krach und Schmutz und Staub im Osten der Stadt. Und so nehme ich mir regelmäßig die Zeit, diese Orte aufzusuchen, deren Schönheit sich vielleicht nicht jedem erschließen mag.
Den Unterführungen kommt aufgrund der dort komplett bemalten Wänden natürlich eine besondere Bedeutung zu, zumal diese immer wieder wild, durch- und übereinander neu bemalt werden. Aktuell ragt noch immer ein riesiges, vielleicht 15m langgezogenes „Die Schönheit der Chance“ an einer Wand. Die Schönheit hatte sicher auch hier ihre Chance (scnr), aber egal, allein die Tatsache, dass es dieser schöne Song von Tomte thematisiert wurde, zählt.
„Und ich weiß was für ein Wetter über der Stadt lag, in der Nacht als du mich in deine Arme nahmst und wir uns schworen uns zu behalten […] Und ich weiß was für ein Wetter über der Stadt lag, in der Nacht in der wir nicht wussten woher wir kommen, wohin wir gehen […] Die Schönheit der Chance, dass wir unser Leben lieben so spät es auch ist.“