Zum dritten Mal zeigt das Museum für Moderne Kunst in Frankfurt die Arbeiten der Finalisten des Deutsche Börse Photography Foundation Prize. Die Ausstellung in diesem Jahr ist zugleich auch Teil von RAY 2018 Fotografieprojekte Rhein-Main und wird im kleinsten der drei MMK-Häuser in Frankfurt präsentiert, dem MMK 3. Zu sehen sind die Arbeiten von Mathieu Asselin, Rafal Milach, Batia Suter und Luke Willis Thompson. Diese hinterfragen mit unterschiedlichen stilistischen Ansätzen und visuellen Formaten die Produktion und Manipulation von Wissen und politischen Systemen.
Eine Sammlung visueller Assoziationen, die veranschaulichen, wie sich die relative Bedeutung gedruckter Bilder abhängig von ihrem Kontext verschieben kann, präsentiert Batia Suter mit „Parallel Encyclopedia #2“. Mit der künstlerischen Arbeit „Refusal“ richtet Rafal Milach seinen Fokus auf Länder wie Weißrussland, Georgien, die Ukraine, Aserbaidschan und Polen und spürt den Propagandamechanismen und ihrer visuellen Darstellung in Architektur, städtebaulichen Projekten und Gegenständen nach. Preisträger in diesem Jahr ist Luke Willis Thompsons Installation „autoportrait“. Hierbei handelt es sich um ein stummes Portrait (35 mm Schwarz-Weiß-Film) von Diamond Reynolds, deren Partner im Sommer 2016 in Minnesota von einen Polizisten erschossen wurde. Die Situation unmittelbar nach den tödlichen Schüssen hatte sie gefilmt und über Facebook Live veröffentlicht.
Das Thema, das mich am meisten angesprochen hat, war „Monsanto: A Photographic Investigation“ von Mathieu Asselin. Direkt nach den Treppen hinauf zur Ausstellungsfläche wird seine Auseinandersetzung mit dem Biotech-Riesen Monsanto präsentiert. Auf Basis von Dokumenten und Fotografien werden die Auswirkungen des Wachstums des Unternehmens auf Mensch, Umwelt und Wirtschaft aufgezeigt. Auch thematisiert werden zynisch anmutende Werbekampagnen und die Rolle des Konzerns im Vietnamkrieg, der einer der beiden Hauptproduzenten des Mittels Agent Orange war.
„For me the story comes before photography … what is interessting about Monsanto is that this history is a very dark one.“ (Mathieu Asselin)
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