„Seit Jahrzehnten residierte die F.A.Z. im Frankfurter Stadtteil Gallus. Nun zieht sie gut einen Kilometer weiter ins Europaviertel.“ Mit diesen Worten verkündete die F.A.Z. am 16.12.2022, in diesem Fall der Ressortleiter der Rhein-Main-Redaktion, den Umzug der Redaktion. Im weiteren Verlauf des Artikels heißt es sogar „das Europaviertel ist der neueste Frankfurter Stadtteil, jung und international.“ Das ist natürlich Blödsinn. Das Europaviertel ist kein Stadtteil, es ist ein Neubaugebiet und dieses liegt im Stadtteil Gallus. Aber immerhin hat es in diesem Fall mit „Gallus“ geklappt. Bereits einen Tag zuvor, am 15.12.2022, thematisierte nämlich auch schon der stellvertretende Ressortleiter im Feuilleton den Umzug „in den Neubau für Verlag und Redaktion der F.A.Z. im Europaviertel, einen Kilometer westlich vom bisherigen Standort im Frankfurter Gallusviertel.“ Hier also dasselbe Spiel, außer dass sogar noch die alte Bezeichnung „Gallusviertel“ genutzt wurde und nicht die seit mindestens 15 Jahren gültige Umbenennung „Gallus“. Als wäre das nicht schon genug, meldete sich am 17.12.2022 auch noch ein Redakteur der Rhein-Main-Zeitung mit „Die F.A.Z. ist aus dem Frankfurter Gallus ins Europaviertel umgezogen“ zum selben Thema zu Wort – und genauso falsch.
Falsche Angaben zu Stadtteilen sind in der Frankfurter Medienlandschaft zwar leider nicht ungewöhnlich, aber binnen so kurzer Zeit, zum selben Thema, aus dem selben Haus … puh. Von Leuten, die dafür bezahlt werden, Informationen, Nachrichten und Meinungen unters Volk zu bringen, auch bei vermeintlich weniger relevanten Themen, die womöglich nur eine kleinere Leserschaft ansprechen, würde ich korrekte Angaben erwarten.
Mit dem „F.A.Z.-Tower“ benannten Hochhaus an der Ecke Pariser Straße und Europa-Allee im Gallus ist jedenfalls der neue Sitz der Frankfurter Allgemeinen Zeitung entstanden, 66 Meter und 18 Stockwerke hoch. In einem internationalen Wettbewerb hatte sich das Berliner Architekturbüro Eike Becker durchgesetzt. Und so sieht er aus: