Die Mieten in Frankfurt steigen weiter und mit ihnen nimmt auch die Verdrängung zu. Längst stellt der soziale Wohnungsbau nicht nur für Menschen mit geringem Einkommen die einzige Zugangsmöglichkeit zu dauerhaft bezahlbaren Wohnraum dar. Nach Angaben der Kampagne „Wir sind die halbe Stadt“ (pdf), gibt es in Frankfurt heute weniger als 27.000 Sozialwohnungen, während es in den 1990er-Jahren noch rund 70.000 waren und 49 % aller Frankfurter Mietwohnungs-Haushalte hätten vom Einkommen her berechnet eigentlich Anspruch auf eine öffentlich geförderte Wohnung. Hinzu kommt, dass aufgrund auslaufender Bindungen und einer vorwiegend im höherpreisigen Segment angesiedelten Neubautätigkeit, nicht mit einer zeitnahen Verbesserung der Situation zu rechnen ist. Zur Erinnerung: Erst kürzlich ging aus der Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung hervor, dass Frankfurt bundesweit zweitteuerste Stadt bei Angebotsmieten in 2016 ist.
In der Podiumsdiskussion „Baustelle Sozialer Wohnungsbau – Ausweg Neue Gemeinnützigkeit?“ im Haus am Dom, wird am Montag, 8. Mai 2017, Beginn um 19 Uhr, den Fragen nachgegangen, unter welchen Bedingungen eine Offensive im sozialen Wohnungsbau gelingen könnte und welche politischen Rahmenbedingungen geschaffen werden müssten, um in der Wohnungswirtschaft eine Neue Gemeinwohlorientierung zu etablieren.
- Jürgen Ehlers – Stadtplaner und aktiv in der Mieterinitiative NBO
- Reinhard Thies – Geschäftsführer der Wohnbau Gießen GmbH
- Annette Wippermann – Referentin für Grundsatzfragen und Arbeitsmarktpolitik bei Der PARITÄTISCHE Hessen
- Dr. Andrej Holm – Stadt- und Regionalsoziologe, HU Berlin
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Ich würde mich über einen Bericht freuen!
Bei der Podiumsdiskussion „Zu etabliert um cool zu sein?“, ebenfalls im Haus am Dom, gab es ziemlich zeitnah enen Mitschnitt. Vielleicht ja auch dieses Mal? [Audio statt Video würde es ja auch tun]