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Quasi als Nutzer der allerersten Stunde von Call a Bike in Frankfurt darf ich die zur Saison 2012 erfolgte Änderung für mich als deutliche Verschlechterung des Dienstes bewerten.

Als ich die Tage einige Bikes schön in Reih und Glied aufgestellt erblickte, fiel mir auf, daß die Gepäckschalen allesamt mit einem Kartenausschnitt Frankfurts beklebt waren. „Stationskarte Frankfurt“ heißt es dort lapidar und weiterhin erfolgt ein kleiner Hinweis darauf, daß die Rückgabe nun ohne Rückgabeanruf getätigt werden kann. Während der Wegfall des Anrufs zunächst nach einer schnelleren und einfacheren Möglichkeit zur Rückgabe klingt, fragte ich mich nach Sinn und Zweck der Stationskarte und fand dazu im Web eine Presseinformation der DB Mobility Networks Logistics.

Die Neuerung liegt darin, daß es in Frankfurt nun 72 festgelegt Standorte für die Fahrräder gibt. Standorte, an denen die Nutzer/innen von Call a Bike künftig die entliehenen Fahrräder zurückstellen sollten, denn sonst fällt ab sofort eine zusätzliche Gebühr von 1€ an. Anders formuliert: Nutze ich das System wie all die Jahre zuvor, kostet mich jede Fahrt 1€ mehr! Die durch die Nutzung eines Fahrrads gewonnen Flexibiliät, zum Beispiel um bis vor die Haustür des Zielortes fahren zu können, lässt man sich nun also vergolden. Eine andere Formulierung dazu fällt mir leider nicht ein, zumal eine bisherige Standardleistung nun plötzlich als „Besonderheit“ verkauft wird.

Wo man also vielleicht früher noch Glück haben konnte, für die Rückfahrt sogar noch auf das selbe Bike zurückzugreifen, muß man sich nun also mit einer Standortsuche zum Abstellen des Bikes beschäftigen, da bei gelegentlicher Nutzung aus diesem (von mir so empfundenem) „Straf-Euro“ (man spricht ja an anderer Stelle in der Pressemitteilung u.a. auch von einer „Aufwandentschädigung“) bis zum Ende der Call a Bike-Saison auch gut und gerne ein kleines, nettes Sümmchen zusammenwächst- zumindest für Leute wie mich, die kein eigenes Fahrrad besitzen- und zumindest bist jetzt, denn als Alternative zu VGF und RMV fand ich das Leihfahrrad-Modell eigentlich ganz gut- gerade weil ich nicht zu einem vordefiniertem Ort musste um von dort dann weiterzulaufen UND das größtenteils sogar einige Cents günstiger war als das Lösen eines Fahrscheins zur Nutzung von Bus, Straßen-, U- oder S-Bahn.

Die Erklärung, daß durch die festgelegten Standorte die Verfügbarkeit der Fahrräder erhöht wird, kann ich nicht nachvollziehen, zumal ich via App sowieso sehen kann, wo sich aktuell welche befinden. In 9 von 10 Fällen hat das ja auch gestimmt, vielleicht auch in 10 von 10 Fällen, aber zum Hinterhof, Treppenhaus oder Keller manch eines Nutzers hatte ich eben keinen Zugang. Oder die Anzeige war tatsächlich nicht korrekt. Sollte ich nicht über ein entsprechendes Smartphone mit einer solchen App oder mobilen Internetzugang verfügen, ist das Wissen um die Standorte alleine jedoch auch keine Garantie dafür, daß man dort dann auch welche vorfindet.

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4 Comments

  • vlkr sagt:

    Come on, das ist ja beknackt. Die DB hat das bestimmt den Kunden mitgeteilt, ich habe es aber nicht wahrgenommen. Bin diese Woche das erste Mal dieses Jahr wieder mit nem Bike nach Hause. Das war jetzt also ein Euro teurer. Da kann ich gleich die Bahn nehmen, der Preisvorteil ist weg.

    • stadtkindFFM sagt:

      Ich hab zwar keine Mitteilung erhalten, aber das dürfte eher daran liegen, daß ich dort wohl mit einer nicht mehr aktiven E-Mail-Adresse registriert bin, bestimmt haben die was geschickt. Wenn man aber z.B. die App für´s iPhone startet, kommt zumindest z.Zt. keinerlei Hinweis dazu, hab’s vorhin mal probiert- vielleicht ja beim nächsten Update. Aber das isses ja auch nicht, der Euro hingegen ist schon echt too much.

  • Jörg sagt:

    Doch, mir wurde die Änderung schon im März per Email mitgeteilt. Mit einem Link zur Call a Bike Homepage, auf der zu jenem Zeitpunkt allerdings noch gar keine Stationskarte hinterlegt war. Da fühlt man sich gleich doppelt verarscht…
    Und an mindestens zwei festgelegten Standorten habe ich schon vergeblich nach den Rädern gesucht :-(

  • Anonymous sagt:

    Ja, da wird ein Nachteil schön als „Feature“ angepriesen.
    Für mich wird es auch deutlich unattraktiver.
    In den meisten anderen Städten ist das System unverändert. Einige Städte sind aber noch schlechter.
    Gut wäre es, wenn die Stadt Frankfurt sich an dem Angebot beteiligen würde; so wie in Hamburg.
    Dort muss man das Rad nicht mal an einer Kreuzung abstellen.

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