Skip to main content

Auf YouTube fiel mir neulich das Thumbnail eines Reaction-Videos auf, in dem ein US-Amerikaner auf einen deutschsprachigen Song/Musikvideo reagiert. Das Besondere daran: Es ging nicht, wie so oft, um Gzuz oder Rammstein, wo man sich ohnehin fragt, ob das Interesse tatsächlich in der dargebotenen Kunstform gilt oder doch nur deren Reichweite, die man mit solchen Reaction-Video anzapfen kann, liegt. In diesem Fall ging es um Herbert Grönemeyers „Der Weg“. Der ist zwar auch sehr populär, doch seine Musik und speziell dieser Song stellen schon einen starken Kontrast zu den anderen beiden Acts dar. Das musste ich ansehen. Im Anschluss stellte ich fest, dass englischsprachige YouTuber*innen bereits seit einigen Monaten zu diesem Song reagieren. Nicht ungewöhnlich in dieser Irgendwer-reacts-zu-irgendwas-Szene, aber eben auch wenig kreativ. Schließlich landete ich bei einem weiteren Reaction-Video, in dem die Gen-Z auf die Beastie Boys reagiert – mit einem unerwarteten, besonderen Highlight am Ende: dem Song „Punk Tactics“ von den mir bis dahin unbekannten Joey Valence & Brae und als „very much like the Beastie Boys“ bezeichnet werden. Musik machen die beiden, die mit bürgerlichen Namen Joseph Bertolino (Joey Valence) und Braedan Lugue (Brae) heißen und sich erst auf der Pennsylvania State University kennengelernt haben, seit 2021.

Does Gen Z Know Beastie Boys Songs?! (Fight For Your Right, Sabotage, Intergalactic) | React

Joey Valence & Brae – „Punk Tactics“

Normalerweise bin ich nur wenig dafür zu begeistern, wenn Musik auffällig nach bereits bekannten Bands oder  Sänger*innen klingt. Da sich die Beastie Boys nach dem frühen Tod ihres Mitglieds Adam „MCA“ Yauch im Jahr 2012 auflösten und somit keine neue Musik von ihnen zu erwarten ist, war ich in diesem Fall nicht ganz abgeneigt, zumal der kurze Clip von „Punk Tactics“ meine Neugier weckte. Obwohl ihr erstes Album, ebenfalls „Punk Tactics“ benannt, erst im vergangenen Jahr erschien, haben die beiden vor wenigen Wochen schon ihr zweites mit dem Titel „No Hands“ nachgelegt.

Die Beastie-Boys-Referenz ist sicherlich korrekt, aber manchmal fühlt man sich auch an Cypress Hill, Hi-Jack, Rage Against The Machine und sogar The Prodigy erinnert – es wimmelt nur so von Einflüssen aus den späten 1980er und frühen 1990er Jahren, und das nicht nur bei den Vocals, sondern auch bei den Beats. Unglaublich, was einem hier alles um die Ohren gehauen wird. Definitiv ein Fest für alle, die damals mit „solcher“ Musik aufgewachsen sind. Aber auch ohne diesen Bezug kann man sich wunderbar daran erfreuen, denn, finde ich jedenfalls, klingt es trotz allem einfach nur fresh. Ich leg mich fest: Album des Jahres 2024! [Und das hatte ich eigentlich von Fontaines D. C. erwartet.]

Joey Valence & Brae feat. Ayesha Erotica – „The Baddest“

Joey Valence & Brae feat. Danny Brown – „Packapunch“

Joey Valence & Brae – „Bussit“

Joey Valence & Brae – „No Hands“

Joey Valence & Brae – „Like a Punk“

• Joey Valence & Brae im Internet: WebsiteBandcampSoundcloudYouTubeInstagram –  Facebook

Martin Buttrich / Charles Levine – „Festival Queen“

Martin Buttrich / Charles Levine – „Festival Queen“

Ein kurzer Videoclip der Passage nach dem Break (ab 2:22) hat mich sofort begeistert, als ich ihn kürzlich auf Instagram entdeckt habe. Genauso stelle ich mir das vor, wenn dieser…
DJ T. im Silbergold (Mai 2024)

DJ T. im Silbergold (Mai 2024)

Thomas Koch aka DJ T., einst in Frankfurt aufgewachsen und hier auch das Szene-Magazin „Groove“ gegründet, hat im Mai dieses Jahres im Silbergold aufgelegt und davon einen dreistündigen Mitschnitt online…
Alaplay 600: Sven Väth

Alaplay 600: Sven Väth

Im Mix zu hören sind u. a. „Do my thing“ (Dixon Rework) von EDE, der Underworld-Klassiker „Two months off“ und – wow, wie lange habe ich denn diesen Track nicht…

Schreibe einen Kommentar

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner