Sie sind omnipräsent. Je mehr man sich dem Römer nähert, umso mehr werden es. Und sie sind selten alleine anzutreffen. Zumeist tauchen sie in kleineren Grüppchen auf, aber auch große Gruppierungen sind keine Seltenheit. Die Rede ist von den asiatischen Touristen, die das ganze Jahr über in Frankfurt, zumeist zwischen Willy-Brandt-Platz, Altstadt und Hauptwache zugegen sind und nicht nur viel am Shoppen sind, sondern auch immer fleißig filmen und fotografieren. [Wer weiß, auf wie vielen Bildern ich im asiatischen Raum irgendwo im Hintergrund zu sehen bin.]
Rund um den Römer befinden sich einige Läden, die sich dem Thema Tourismus in Sachen Frankfurt-Merchandise annehmen und viele Souvenirs anbieten wie man sie, wenn man selbst zu Gast in anderen Städten ist, kennt: Schirme, T-Shirts, Flaschenöffner, Stofftiere, Stifte, Feuerzeuge mit Motiven und Schriftzügen zur Stadt. Allen voran aber dominiert natürlich die Präsenz von Postkarten.
Bereits letzten Sommer bin ich an einem Laden stehen geblieben, weil mir eine bis dato unbekannte, wie auch etwas untypischere Art von Frankfurt-Postkarten auffiel. Keine Skyline, keine Altstadt, kein Flughafen. Stattdessen: Würstchen, Handkäs, Apfelwein, Grie Soß. Lecker. Besonderer Clou an den Karten ist, daß die Texte sowohl auf japanisch, wie auch auf koreanisch sind. Eine äußerst charmante Alternative zum englischen „Greetings from Frankfurt“ oder deutschem „(Viele) Grüße aus Frankfurt“. Warum auch nicht? Vielleicht finde ich die auch interessanter als die vermeintliche Zielgruppe, die möglicherweise wenn-schon-denn schon-mäßig mehr zu den deutschen Varianten greift. So wie wenn ich beim Japaner bin und japanisches Bier trinke und die Japaner die da sind, deutsches Bier trinken. Die Kombination aus asiatischen Schriftzeichen, gepaart mit Motiven der Frankfurter Küche finde ich auf eine gewisse Weise spannend, da sie Heimisches mit Exotischem kombiniert.
Die hier gezeigten Postkarten mit diesem untypischen Mix kommen aus dem Hause STADTLANDFLUSS, wo generell das Ungewöhnliche und Überraschende im Fokus der Fotografie steht. Als Motive halten durchaus viele bekannte Objekte her, diese jedoch werden im Vergleich sonstigem Postkarten-Sightseeing-Allerlei eher aus ungewohnteren Perspektiven eingefangen. Ein Stöbern durch die unterschiedlichen Rubriken, speziell Bilder, Neu und Postkarten sei an dieser Stelle ausdrücklich empfohlen.
Alle Bilder © by STADTLANDFLUSS – Peter Markert – Horst Noll GbR, Bildarchiv und Graphische Dienstleistungen, Töngesgasse 37, 60313 Frankfurt am Main, genutzt mit freundlicher Genehmigung.
Wirklich mal interessante Postkarten, wenn ich auch die Zwiebeln auf der obersten nicht ganz nachvollziehen kann, die hätten vielleicht eher zur zweiten gepasst. Spassig finde ich auch die jeweils beigelegten Handtücher. Schade, dass ich die Texte nicht entziffern kann ;-))
Lebensmittelbeispiel
In Japan ist es üblich, die Speisekarte in Form von kleinen Plastikskulpturen ins Schaufenster zu stellen. Ich bin mir nicht sicher, woher der Brauch rührt, aber für Ausländer ist es sehr angenehm, nur deuten und nicken zu müssen. (Nicken bedeutet, bei Ausländern jedenfalls, Zustimmung…) Wie schön, wenn Freunde und Verwandte, Beispiele lokaler Gerichte per Postkarte vorausschicken können… (Würden wir auch gerne, spräche man nicht überall „doitsch“ oder „änglisch“.)
Michael