Im Herbst 2012 veröffentlichte der Offenbacher Rapper Haftbefehl den Song „Chabos wissen wer der Babo ist“, der u. a. die Zeile „Nix mit Hollywood, Frankfurt, Brudi“ enthielt. Die Aufmerksamkeit kam damals aber weniger dem Wort „Brudi“, sondern vor allem den Wörtern „Chabo“ und „Babo“ zu, von Lokalpresse bis Feuilleton übte man sich daran, als Milieukenner*in und Sprachwissenschaftler*in aufzutreten. Richtig in den Mittelpunkt gerückt wurde das Wort „Brudi“ Anfang 2015, als Hanybal und Haftbefehl den Song „Frankfurt Brudi“ veröffentlichten.
Gesprochen vernehme ich im Alltag bis heute zwar immer noch überwiegend das Wort „Bruder“, aber in geschriebener Form ist „Brudi“ schon länger sichtbar. Zum Beispiel taucht das Wort in Umsetzungen für den Bekleidungsbereich auf, hält für Hashtags her, findet Verwendung bei Usern in Sozialen Netzwerken, sogar jenseits der Milieus, aus denen die interessantesten Wortspielereien der vergangenen Jahre hervorgingen und – wie sollte es anders sein? – auch das eine oder andere Fundstück in Sachen Urban Art ließ sich in den vergangenen Jahren in Frankfurts entdecken.