Es ist schon einige Zeit vergangen, als ich die Website zu Kunst im öffentlichen Raum in Frankfurt entdeckte. Bei der dort thematisierten Kunst im öffentlichen Raum geht es weniger um Streetart und Graffiti, sondern um Skulpturen, Brunnen, Denk- und Mahnmäler.
Seit gestern werden 23 ausgewählte Werke in Frankfurt mit einem QR-Code versehen. Verfügt man über ein Smartphone mit einer Applikation, die solche QR-Codes lesen/ scannen kann, erhält man eine Info, die zu diesem Objekt hinterlegt wurde.
In meinem Beispiel war das erste Objekt der Frankfurter Engel. Bei den Sitzgelegenheiten befindet sich ein Schild mit dem QR-Code, den Titel des Werkes, den Namen des Künstlers und ein Hinweis auf die KiöR-Website. Wenn man dort Platz nimmt und sich die Skulptur anschaut entdeckt man am Sockel selbst einen weiteren Text zu diesem Werk. Und wem all diese Informationen noch immer nicht genug sind, der scannt dann eben diesen Code ab und ruft die hinterlegten Inhalte ab.
Bekanntermaßen bin ich iPhone-Nutzer und die App, die ich zum Scannen nutzte, heißt schlicht Scan. Der QR-Code wurde umgehend erkannt und die hinterlegte Info entpuppte sich als ein Link.
Kann natürlich sein, daß die von mir genutzte App, daß nur so anzeigt. Also: Copy, Safari-Browser starten, Paste und siehe da, ein ausführlicherer Text. (Bild rechts)
Feine Sache und ein nettes Projekt. Die Quick Responses sollten jedoch zusätzlich auch in anderen Sprachen hinterlegt werden, Stichwort: internationale Touristen. Eine Übersicht zu allen mit QR-Codes versehenen Werken in Frankfurt gibt es hier.
Eigentlich wollte ich noch kurz auf die QR-Aktivitäten von Space Invader eingehen, aber fand im Netz im Rahmen dessen, etwas viel interessanteres- das Désordres Publics- Projekt aus Paris. Das Video zeigt zwar nur die Anbringung vieler Fliesen, aber die auf dem QR-Code hinterlegten Informationen erinnern an außergewöhnliche Geschehnisse an Ort und Stelle, wo die Jungs diese Fliesen angebracht haben.
[youtube http://www.youtube.com/watch?v=L3aNegiKZuI&w=640&h=390]via cosmografik2
So erinnert zum Beispiel eine QR-Code-Fliese an Makome Bowole, der in den 90ern von einen Polizisten durch einen Schuss in die Schläfe getötet wurde, obwohl das Opfer zu diesem Zeitpunkt mit Handschellen an einen Heizkörper gefesselt war- auch Stoff, der später im Film Hass (La Heine) mit Vincent Cassel aufgegriffen wurde. Btw, auch heute noch ein saustarker Film.
Übrigens: QR-Codes kann jeder machen. Hier zum Beispiel.
Echt schicker Beitrag!
Ich bin gerade durch die aktuelle QR Aktion von Sweza in Berlin auf das Thema gekommen und finde die Verbindung von Street Art und Multimedia irgendwie total abgefahren und unwirklich.
Natürlich ist es auch faszinierend, denn mit dieser Geschichte kann man nicht nur eine breite Masse ansprechen, sondern auch verschiedenen Messages verbreiten ohne dabei groß aufzufallen.
Grüße aus Berlin!