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Der Zaun rund um die Baustelle des EZB-Neubaus im Frankfurter Ostend wird an einigen Abschnitten nicht nur als Absperrung genutzt. Bis vor Kurzem fanden vor Ort z.B. regelmäßig Graffiti-Malereien statt, und nur wenige Meter davon entfernt sind einige große Tafeln angebracht, die über das Geschehen an Ort und Stelle informieren: Angefangen bei der Vergangenheit mit der Großmarkthalle, bis hin zur baldigen Zukunft im umgestalteten Ostend, mit der Europäischen Zentralbank als neuen Nachbar.

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Neben den branchenüblichen Informationen, Fotografien und Grafiken, wurde hier auch die Geschichte des Ortes berücksichtigt. Diese wird mit einem Zeitstrahl dargestellt, welcher mit den Bauarbeiten zur Frankfurter Großmarkthalle im Jahr 1926 beginnt. Bedacht wurde auch die Zeit rund um den 2. Weltkrieg, in dem die teilweise Zerstörung der Halle durch Luftangriffe thematisiert wurde. Nicht erwähnt wird in diesem Zusammenhang, dass die Großmarkthalle nicht einfach nur ein Ziel der Alliierten war, sondern von 1941 bis 1945 auch als Sammelpunkt für die Deportation jüdischer Kinder, Frauen und Männer aus Frankfurt und der Umgebung genutzt wurde.

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Darauf aufmerksam geworden bin ich im Artikel Kommentar zur EZB – Über NS-Zeit informieren in der Frankfurter Rundschau vom 9.9.2014, in dem auch darauf hingewiesen wird, dass es kein Einzelfall ist, egal ob beabsichtigt oder nicht, dass dieses Thema hierzulande in vergleichbaren Chroniken immer wieder Mal nicht berücksichtigt wird.

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Im Falle der EZB wurde diese „Erinnerungslücke“ im Zeitrahl nun von „Aktivisten“ (FR) geschlossen.

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5 Comments

  • Vergessen geht ja gar nicht – wenn man schon einen historischen Zeitstrahl macht und wenn – wie Visualizers (http://www.blog.visualizers.de/?p=9889) dankenswerter Weise dokumentiert hat – entsprechende Infos am richtungsweisenden Zweckbau der Moderne hingen oder noch hängen?
    Das ist echt erbärmlich.
    Da ist es heute natürlich wirklich schöner im Ostend als vor 70 Jahren, aber das haben die ja an ihrer anderen Tafel gar nicht gemeint.

    • stadtkindFFM sagt:

      Ich habe mir diese Tafeln zuvor nie wirklich genau angeschaut oder durchgelesen. Es ist aber schon ein bißchen seltsam, dieses Fass (mit dem Zeitstrahl und der Kriegszeit) aufzumachen, aber nicht mal kurz auch auf die dortigen Geschehnisse von 1941- 1945 aufmerksam zu machen. Dem Artikel der FR ist zu vernehmen, dass dort eine Gedenkstätte, auch mit finazieller Beteiligung der EZB, geplant ist. Was die Nicht-Erwähnung fast noch seltsamer erscheinen lässt. Ich muss beim nächsten Aufenthalt vor Ort mal schauen, von wem diese Infotafeln eigentlich sind. (Stadt? EZB? Baufirma?)

      • aehmge sagt:

        Die EZB wollte die Gedenkstätte ursprünglich auch nicht auf ihrem Gelände haben, sondern irgendwo außerhalb, Rampe und Keller sollten auch nicht öffentlich zugänglich sein. So wurde es bei der EZB Baustellenführung erzählt und so ist es teilweise diesem Artikel der FR zu entnehmen. Mit der Zeit wurde diese Haltung der EZB anscheinend zu unbequem.

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