Wenn es um neuen Wohnraum geht, werden in Frankfurt oftmals komplette Neubauten aus dem Boden gestampft. Häufig geschieht dies jedoch nicht auf neu erschlossenem Bauland, sondern dort, wo just zuvor etwas dem Erdboden gleichgemacht wurde, etwas woran sich in den vergangenen Jahrzehnten keiner daran störte und nicht selten das Viertel mitprägte. Ein Ort, den man aufgrund nur zwei solcher Neubauprojekte in den vergangenen Jahren gar nicht mehr so recht wiedererkennt, ist die Wingertstraße, eine Seitenstraße des Sandwegs, unweit des Mousonturms und der Berger Straße.
Wo einst eine Tankstelle und Autowerkstatt ihren Dienst verrichteten, wurde ein Niedrigenergie-Wohnhaus geschaffen, in dem alle 33 Wohnungen entweder mit Balkon, Loggia, Terrasse oder Garten ausgestattet sind. Weitere Ausstattungsdetails sind u. a. Bambus-Parkett, Fußbodenheizung, elektrische Rollläden, ein Aufzug bis in die Kellerebene und Tiefgaragenplätze mit Spezialsteckdosen für Elektroautos.
Nur wenige Meter davon entfernt befindet sich der nächste Neubau auf der Zielgeraden. Auf dem ehemaligen Industriegelände der Naxos-Union realisiert die ABG Frankfurt Holding GmbH gleich ein ganzes Wohnquartier, welches zudem in einem ziemlich einheitlichen Look daherkomm.Flair geht anders.
Das interessanteste Gebäude dürfte aber derzeit (noch?) direkt gegenüber anzutreffen sein, das Haus in der Wingertstraße 21-23. Hier bestehen offenbar auch Pläne, den Wohnraum künftig in irgendeiner Weise profitabler zu gestalten, wie es auch die zahlreichen Hinweisschilder zur Straße hin vermuten lassen, die ich kurz vor Beginn der Luminale 2014 dort sah. Man darf gespannt sein.