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Wenn ich an den FSV Frankfurt denke, erinnere ich mich vor allem daran, dass ich im Alter von etwa 9 Jahren beinahe selbst dort gespielt hätte. Nachdem ich Freunden erzählt hatte, dass ich nach einem absolvierten Probetraining nur noch ein Attest mitbringen sollte, überredeten sie mich noch fix, es ihnen nachzumachen und mich bei der SG Bornheim anzumelden. Ansonsten weiß ich noch um Richard Herrmann, der zu den ersten Spielern der deutschen A-Nationalmannschaft zählte und auch zum Aufgebot gehörte, das bei der Weltmeisterschaft 1954 den Titel gewann, und dass es mal eine recht erfolgreiche Frauenabteilung gab. Am präsentesten sind jedoch die Ereignisse aus der jüngeren Vergangenheit. Der Durchmarsch aus der Oberliga Hessen in die 2. Bundesliga (2006-2008) mit Trainer Tomas Oral, der Stadionumbau mit anschließendem Eröffnungsspiel unter strömenden Regen gegen Werder Bremen (2009), das erste Frankfurt-Derby seit fast 50 Jahren gegen die damals ebenfalls zweitklassige Eintracht (20122/12), die erfolgreichste Zweitligasaison der Vereinsgeschichte (2012/13), als die von Benno Möhlmann trainierten Spieler, darunter Patric Klandt, Yannick Stark, John Verhoek und Zafer Yelen, Platz 4 erreichten, die zwei aufeinanderfolgenden Abstiege runter in die Regionaliga Südwest (2015-2017) und den Gewinn des Hessen Cup (2022/23).

Die Geschichte des FSV Frankfurt begann natürlich viel früher. Junge Männer, die 1898 noch als FC Nordend auf dem Glauburgplatz kickten, gründeten am 20. August 1899 den FSV Frankfurt. Der Weg führte schnell nach Bornheim, an die städtische Spielwiese im Prüfling. Als diese 1908 bebaut werden sollte, ging es auf dem „Sportplatz Bornheim” zwischen Seckbacher Landstraße und Berger Straße weiter. Nach den Spielorten „Im Prüfling“ und an der „Seckbacher Landstraße“ bezog der FSV im Jahr 1931 das neu erbaute Stadion am „Bornheimer Hang“. Den Höhepunkt der damals noch jungen Vereinsgeschichte erlebten die Bornheimer zum 25. Geburtstag. In der Süddeutschen Meisterschaft wurde der 3. Tabellenplatz erreicht, welcher zur Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft berechtigte und zuvor noch keiner anderen Frankfurter Mannschaft gelungen war. Der Weg führte sogar bis ins Finale um die Deutsche Meisterschaft, das gegen den 1. FC Nürnberg nach Verlängerung allerdings verloren ging. Der größte Erfolg der FSV-Männer sollte 1933 folgen: Im Finale um die Süddeutsche Meisterschaft  gewann der FSV gegen den TSV 1860 München.

Die mittlerweile aufgelöste Frauenabteilung des FSV Frankfurt war deutlich erfolgreicher: Dreimal Deutscher Meister und fünfmal DFB-Pokalsieger. Das macht die Frauenmannschaft des FSV Frankfurt zu einem der erfolgreichsten Vereine in der Geschichte des deutschen Fußballs der Frauen, aber irgendwie merkt man davon nichts, wenn man im Stadion ist oder am Häuschen des Fan-Treffs vorbeikommt, wo nur Männer-Konterfeis an die Fassade gemalt sind. Überhaupt merkt man in Bornheim nur wenig vom FSV, nicht mal ein FSV-Frankfurt-Mural gibt es, auch nicht zum 125. Geburtstag. Geld für so etwas dürfte nach Gewinn des Hessenpokals und der Teilnahme am DFB-Pokal doch vorhanden sein? Andererseits bemüht man sich – zum Leidwesen der Fans –  zuletzt sogar um eine Eigenkapitalerhöhung (und einem damit einhergehenden Investoreneinstieg.)

Mehr über den FSV Frankfurt erfährt man demnächst in der Ausstellung „125 Jahre FSV Frankfurt“ im Bernemer Museumslädchen. Fans unterschiedlicher Gruppen und Generationen haben sich zusammengetan um gemeinsam die vielfältige Geschichte des Vereins zu feiern. Es geht um die Heimat des FSV, seine Fans, die erfolgreiche Abteilung des Frauenfußballs und um den eingangs erwähnten Richard Herrmann. Durch das Einbringen von Stimmen der Fans und vielen Bildern von Choreos, Aktionen und Fahnen soll auch ein Bogen in die Gegenwart gespannt werden. Los geht’s am 2. August um 18 Uhr, die Abschlussfeier findet am 20. August 2024 ab 18 Uhr statt. Mehr Information gibt es auf der eigens dafür eingerichteten Website 125jahrefsvfrankfurt.de.

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