Neues aus dem Allerheiligenviertel und es hat ausnahmsweise nichts mit Haus- oder Bauzaunbemalungen rund um die große Baustelle vor Ort, sondern mit einer anstehenden Veranstaltung zu tun.
Welche kollektive Verantwortung trägt die Kunst in einer Gesellschaft, die Orte migrantischen Alltagslebens kriminalisiert? Was ist die Bedeutung solidarischer Gemeinschaft in einer Nachbarschaft wie dem Allerheiligenviertel in der Frankfurter Innenstadt angesichts rassistischer und klassistischer Gewalterfahrungen wie dem NSU-Komplex, dem Anschlag in Hanau und alltäglich erlebter Polizeigewalt? Diese Fragestellungen stehen am 16. Juni 2023 im – bester Name überhaupt – Café Ecke Konsti im Mittelpunkt eines Gesprächsabends.
Titel der Veranstaltung ist „Hinterhofjargon“, seitens der Veranstalter*innen „eine Hommage an die Frankfurter Rapper und Stadtpoeten Celo & Abdi“, die dort selber des Öfteren zu Gast sind. Gemeint ist das gleichnamige erste Studioalbum des Duos, in dem die „Welt“ vor einigen Jahren „antiimperialistische Symbolik mit Nazi-Koketterien“ erkannt haben will. Eingeladen sind Interessierte und Ladeninhaber*innen und Nachbar*innen des Allerheiligenviertels, um mit den teilnehmenden Dr. Onur Suzan Nobrega (wissenschaftliche Mitarbeiterin am IfS mit Schwerpunkten Kultur und Migration), Kubilay Sarikaya (Schauspieler, Regisseur und Sozialarbeiter), Ariella Hirshfeld (Schauspielerin) und Mizgin Bilmen (Theater- und Opernregisseurin) über Gerechtigkeit und Gewalt, die Sichtbar-und Hörbarmachung gelebter Erfahrungen in der Kunst und ihre gesellschaftspolitischen Anliegen zu sprechen.