Bei Musikvorstellungen hier im Blog geht es überwiegend um aktuelle Veröffentlichungen, dabei höre ich vermutlich zu mind. 80% Musik, die schon mehrere Jahre und Jahrzehnte alt ist. Da ich früher viele, viele Schallplatten verkauft, verschenkt und weggeschmissen habe, kaufe ich hin und wieder diese Scheiben oder generell Musik aus dieser Zeit als Used Vinyl nach, und das überwiegend in den Schallplattenläden in Frankfurt. So auch im Januar die folgenden Exemplare:
Deskee – „Let there be house“
Maxi-Single, 1989
Das Plattencover der Maxi-Single zeigt Deskee am Gebäude der nur drei Jahre zuvor eröffneten Schirn Kunsthalle Frankfurt. Auch im Video spielt Frankfurt eine Rolle: Drehorte waren u. a. der BOY-Records-Store in der Klingerstraße und der nur unweit davon gelegenen Club Funkadelic. An der Produktion des Hip-House-Clubhits „Let there be house“ war Heinz Felber beteiligt, der fast zwei Jahrzehnte Resident im Cooky’s in der Frankfurter Innenstadt war. Den Remix davon steuerte Westbam bei. Die Single schaffte es auf Platz 1 der US-amerikanischen Dance-Charts.
Helen Schneider & The Kick – „Rock ’n‘ Roll Gipsy“
Album , 1981
Bei der Musik aus den 1980er-Jahren mag ich bis heute vor allem die Produktionen, in denen Klänge und Rhythmen von elektronischen Geräten verwendet wurden. Die Cover-Version des Songs „Rock’n’Roll Gipsy“ von Helen Schneider & The Kick ist keiner davon, gehört aber zu meinen ältesten Erinnerungen, die ich an Musik und TV habe: Das Video zeigt ihren Auftritt in der von Manfred Sexauer moderierten TV-Sendung „Musikladen“.
Kim Wilde – „Kids in America“
Album, 1981
Die Gestaltung des Album-Plattencovers „Kim Wilde“ ähnelt dem von Helen Schneider, die Musik jedoch nicht. Mochte den Song „Kids in America“ schon immer, mit diesem Video noch mehr – soll noch mal jemand über Frisuren in den 1980er-Jahren meckern. Obwohl ich einige Songs von Kim Wilde mag, habe ich nie das Bedürfnis verspürt, ein ganzes Album anzuhören, ergo haben mir mit Ausnahme von „Chequered love“ die restlichen Songs auf ihrem Debüt vor dem Kauf der Platte nichts gesagt.
S-Express – „Theme from S-Express“
1988
Ich stehe auf diesen mit Samples überladenen Song von S-Express, der damals, für mich unverständlich, in die angesagte Acid-House-Schublade gesteckt wurde. S-Express hatte danach noch mit „Superfly Guy“ einen Hit, verschwand danach aber wieder in der Versenkung. Für einen Klassiker der Dance-Musik hat es dennoch gereicht.
Amy Winehouse – „Back to black“
Album, 2006
Richtig neue Musik im Vergleich zu den bisherigen Songs, aber dann doch auch schon wieder 17 Jahre her? Verrückt. Das gleichnamige Album habe ich auch nicht als 2nd-Hand-Exemplar gekauft, sondern neu. „Back to black“ ist auch ein schönes Beispiel dafür, was an Musik von Schallplatten nicht so schön ist: Ständig zum Plattenspieler gehen und den Tonarm wieder neu auf die Platte setzen, weil diese Ansammlung von Hits einfach ständig wiedergehört werden will.