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Die Beobachter schienen mir am heutigen Vormittag am Sitz der EZB in Frankfurt in der Überzahl zu sein- weder Occupy- und/oder Blockupy-Aktivisten, noch die Polizei dürfte so zahlreich vor Ort vertreten gewesen sein wie Menschen, die sich persönlich von der verordneten Räumung des Occupy-Camps ein Bild machen wollten. Ob vom Schauspiel Frankfurt, der Commerzbank-Geschäftsstelle, anderen Gebäuden in unmittelbarer Nähe oder direkt davor- die Blicke waren auf das Geschehen am Occupy-Camp gerichtet.

So weit ich das mitbekommen habe ist keine einzige Person der Aufforderung durch die Polizei nachgekommen, das Camp vorzeitig zu verlassen, so daß diese nach mehreren Durchsagen letztlich zur Tat schritt und mal mit weniger und mal mit mehr Widerstand, aber ’so weit‘ alles im Rahmen, die Leute aus dem Camp hinausführte.

 

Da sich im Camp einige Leute mit flüssiger Farbe in Planschbecken gewälzt hatten, wurde es auch der Polizei zwischenzeitlich etwas zu bunt, so daß man sich dazu entschied,  einige Polizisten in andere Outfits zu steckten, um nicht noch mehr Uniformen zu beschmutzen- was für einige Lacher sorgte, weil es dann doch schon irgendwie seltsam aussah. Als sie, begleitet von Durchsagen, daß es sich bei den weiß verkleideten Personen um Polizisten handelt, ins Camp einliefen, stimmten einige aus Reihen der Beobachter den „Imperial March“ dazu an.

 

Und so wird es dann wohl in den kommenden Tagen vor Ort aussehen: Gesperrte Zugänge an U- und S-Bahnstationen wie auch abgesperrte Straßen.

 

Den besten Blick auf das ganze Geschehen hatte übrigens der Mann, der sein Zelt in der €-Skulptur von Ottmar Hörl aufgeschlagen hatte und als letzte Person das Occupy-Camp verlassen musste. Ich dachte ja zwischenzeitlich, daß die den übersehen oder vergessen…

Am Ende lässt sich festhalten: Es ist in der Konfrontation zwischen der Polizei und den Occupy-Campern nichts weiter passiert, außer daß natürlich weiterhin die Entscheidung die Überhaupt zu dieser Situation führte, weiterhin mehr als fragwürdig ist, da man sich an Ort und Stelle nun seit über einem halben Jahr nie was zu Schulden hat kommen lassen. Die Bannmeile zum Schutze der EZB hätte ohne weiteres auch einfach ein paar Meter weiter nach hinten verlagert werden können.

Dafür, daß recht viel Polizei anwesend war, war die Atmosphäre dennoch nicht irgendwie heikel oder vergiftet, auch wenn vereinzelt der eine oder andere Polizist sich ein paar Sprüche anhören musste und mit Farbe bespritzt wurde. Mehr war da nicht. Müssen die Unheil-Heraufbeschwörer sich noch etwas gedulden, um auf die in Frankfurt erwartete Krawallmacher-Minderheit schimpfen zu können. Dafür echauffiert man sich zwischenzeitlich über die nun für einige Tage anhaltenden Einschränkungen, wie z.B. eine Bahnstation später als eigentlich nötig aussteigen zu dürfen oder einen Block weiter zu laufen, weil´s anderswo abgesperrt ist usw. obwohl bekanntermaßen, okay, offenbar nicht für alle, die bisherigen Einschränkungen ja durch die Stadt erfolgten und nicht durch die Occupy- oder Blockupy-Anhänger. Solche Menschen braucht´s ja hier… Nicht!

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