Man kommt fast gar nicht mit dem Hören nach, so zuverlässig und regelmäßig erscheinen neue Folgen von I love Graffiti, dem derzeit vielleicht spannendsten Podcast-Projekt in Deutschland. Ja, wirklich! Auch wenn man mit Graffiti wenig anzufangen weiß, lohnt sich das Reinhören, weil nicht nur Graffitikünstler von sich erzählen, sondern auch Rechtsanwälte, Rapper, Macher von Magazinen, Musikjournalisten und Galeristen als Gesprächspartner gewonnen werden und das Thema somit von vielen Seiten beleuchtet wird. Ich bin guter Dinge, dass künftig auch mal das Thema Streetart auf den Tisch kommt oder auch endlich eine Frau zum Interview eingeladen wird. An dieser Stelle soll es aber um die Folge mit dem Galeristen Christoph Tornow, Macher der Golden Hands Gallery in Hamburg gehen.
Im Jahr 2006 eröffnete Christoph Tornow mit der Vicious Gallery in St. Pauli seine erste Galerie in Hamburg. Diese ist Geschichte, dafür hat er 2015 mit der Golden Hands Gallery einen neuen Anlauf an anderer Stelle in Hambrg genommen. Über 20 Einzel- und Gruppenausstellungen rund um Urban Art, Streetart und Post Graffiti, u.a. mit Moses & Taps und Rache, wurden bereits realisiert und ein Ende ist nicht Sicht. Grund genug für ILG das Gespäch zu suchen und in Erfahrung zu bringen, wie die eigentlich im öffentlichen Raum angesiedelte Graffitikunst in klassischen Ausstellungshäusern funktioniert.
„Ich kenn das von diesen Trainwritern, dass die teilwesie durch Instagram und die Spotter ein bisschen die Kontrolle über ihre Arbeiten verloren haben, dass es teilweise schon Leute gibt, die froh sind, wenn keiner den Zug entdeckt, fotografiert und veröffentlicht hat, weil diese Werke dann natürlich einen ganz anderen Wert haben – nämlich Exklusivität […] In dem Moment, wo es im öffentlichen Raum ist, gehört es der Öffentlichkeit und dann sollte man nur ganz leise heulen, wenn das anders läuft, als man sich das vorgestellt hat.“ (Christoph Tornow)
• I love Graffiti im Internet: Website – Instagram – Twitter – YouTube – Facebook
Das mag Christoph Tornow so so sehen, aber das ist auch nur seine Meinung.
Alles, was im öffentlichen Raum ist, gehört automatisch Allen?
Das ist ja interessant… dann nehme ich mir doch gleich mal den Porsche SUV unten vor der Tür.
Steht ja auch im öffentlichen Raum.
… und Urheberschaft?
Auch nichts mehr wert?
Muß man also auch nicht respektieren?
Sorry, das ist Blödsinn.
Bin immer etwas irritiert, wenn, wie im Fall von Graffiti im klassischen Sinne, also illegal, sich am Eigentum anderer vergangen wird, z. B. ein Zug oder eine Hauswand bemalt wird, dann aber plötzlich mit Recht und Respekt argumentiert wird.