Der AfE-Turm war ein 116 Meter hoher Wolkenkratzer in Frankfurt am Main. Er gehörte zum Campus Bockenheim der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität im Stadtteil Westend. Fertiggestellt wurde der Bau im Jahr 1972, für kurze Zeit war es sogar das höchste Gebäude Frankfurts. Irgendwie kurios, zumindest rückblickend, dass solch ein Hochhaus nicht wie sonst bzw. später üblich, einer Bank oder Versicherung, sondern der Wissenschaft diente. In der Wikipedia heißt es dazu: „Dass die Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften in das damals höchste Gebäude in Frankfurt einzogen, hatte Symbolcharakter: Die Stellung der gesellschaftswissenschaftlichen Fächer in Frankfurt wurde auf diese Weise unterstrichen.“
Der AfE-Turm beherbergte bis März 2013 die Büros und Seminarräume der Fachbereiche Gesellschaftswissenschaften, Erziehungswissenschaften und Psychologie. Obwohl die Abteilung für Erziehungswissenschaft nie in das Hochhaus, das dem architektonischen Stil des Brutalismus zugeordnet wird, einzog, wurde der Name des Gebäudes beibehalten. Das seit Mai 2013 leer stehende Hochhaus wurde am 2. Februar 2014 vor etwa 30.000 Schaulustigen gesprengt, nachdem es über 40 Jahre lang genutzt worden war. An seiner Stelle wurde das Wohn- und Hotelhochhaus One Forty West errichtet.
AfE-Turm in Frankfurt wenige Tage vor der Sprengung
Countdown und Sprengung des AfE Turms in Frankfurt am 2.2.2014
Mit dem nahenden 10. Jubiläum der AfE-Turm-Sprengung rücken das Hochhaus und die damit verbundene Sprengung in den Fokus von zwei Veranstaltungen in Frankfurt.
10 Jahre Turmsprengung – Diskussion und Soli-Barabend
2. Februar 2024, 19 Uhr, Offenes Haus der Kulturen
Direkt am 10. Jahrestag, dem 2. Februar 2024, lädt das Offene Haus der Kulturen zu Diskussion (mit wem genau wird aktuell noch geklärt) und Soli-Barabend ein. Es soll darüber diskutiert werden, „was ‚der Turm‘ war und bedeutete: Für Frankfurt, für die Uni, für den Campus.“ Im Anschluss folgt der Soli-Barabend mit den DJs Olgarhytmus-Downbeat (DieDruckerei), Teenitus DJ Team (Ivi world domination) und BpunktSternchen-Elektronisch schön (Offenes Haus/SIKS).
10 Jahre Sprengung. Erinnerungen an den AfE-Turm
24. Februar 2024, 19 Uhr, Deutsches Architekturmusuem Ostend
Das 10-jährige Abrissjubiläum des AfE-Turms nimmt das Ausweichquartier des Deutschen Architekturmuseums im Ostend zum Anlass für einen Abend mit vielfältigen Beiträgen. Mit Architekt*innen, Künstler*innen u. v. m. soll einen Bogen von brutalistischer Architektur und der Geschichte der Frankfurter Universität bis zum Kulturcampus gespannt werden. Die Offenbacher Künstler Jasper Bamberger und Nikolaus Kockel, die anlässlich des 50. Geburtstages des Offenbacher Rathauses handgegossene Beton-Miniaturen des Gebäudes produziert hatten, sind ebenfalls mit von der Partie und werden an jenem Abend frisch gegossene Beton-Multiples präsentieren.